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DLG-Trendmonitor: Verhaltene Erwartungen an die Geschäftsentwicklung

Die Situation in der Landwirtschaft ist geprägt durch ein unsicheres wirtschaftliches Umfeld: Die Nachfrageentwicklung steht unter ungünstigen Vorzeichen. Die Stagnation der Weltwirtschaft, der anhaltend niedrige Ölpreis und die teilweise Abwertung der Währungen in Schwellenländern belasten die weltweite Kaufkraft.

Lesezeit: 4 Minuten

Die gegenwärtige Situation in der europäischen Landwirtschaft ist geprägt durch ein unsicheres wirtschaftliches Umfeld: Die Nachfrageentwicklung nach Agrarprodukten steht unter ungünstigen Vorzeichen.


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Die Stagnation der Weltwirtschaft, der anhaltend niedrige Ölpreis und die teilweise Abwertung der Währungen in Schwellenländern belasten die weltweite Kaufkraft, insbesondere für veredelte Produkte. Impulse für eine dynamische Nachfragesteigerung dürften unter diesen Vorzeichen schwach sein, auch wenn die EU-Agrarausfuhren im Jahr 2015 gegenüber dem Jahr 2014 um vier Prozent zugelegt haben.


Das global hohe Angebot an Getreide, Fleisch und Milch durch die Ausweitung der Produktion in wichtigen Exportländern sowie die global witterungsbedingt günstigen Produktionsbedingungen führen zu einem Angebotsüberhang und üben anhaltenden Druck auf die Erzeugerpreise aus.


Wie aktuelle Ergebnisse des DLG-Trendmonitors Europe zeigen, führen diese Entwicklungen bei den Landwirten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen zu einer anhaltend angespannten Geschäftslage und zu sehr verhaltenen Erwartungen an die Geschäftsentwicklung der Landwirte.


Beschleunigter Strukturwandel zu erwarten


Während Landwirte in Deutschland und Polen die aktuelle Geschäftslage im Vergleich zur Herbstbefragung 2015 unverändert verhalten bewerten, zeigen sich die Landwirte in Frankreich und Großbritannien deutlich weniger zufrieden.


Auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten sind in Deutschland und Polen im Vergleich zur Herbstbefragung 2015 unverändert. Die in Polen befragten Unternehmer sind durch eine überdurchschnittliche Betriebsgröße wettbewerbsfähiger gegenüber Importen im Markt für Schweinefleisch. Betriebsleiter in Frankreich und Großbritannien erwarten eine weitere Eintrübung der Geschäftsentwicklung. In beiden Ländern steigt der Wettbewerbsdruck zusätzlich durch Importe von Milch bzw. Schweinefleisch aus benachbarten EU-Ländern.


In diesem Umfeld ist mit einem beschleunigten Strukturwandel in der Landwirtschaft zu rechnen, insbesondere bei Unternehmen, die unter hohen Kosten stark gewachsen sind und deren Management nicht optimal ist.


Unternehmer ist zentraler Erfolgsfaktor


Unter den gegenwärtigen Marktbedingungen ist der Unternehmer zentraler Erfolgsfaktor. Betriebsführung und -organisation, Wissen über betriebliche Produktions- und Finanzkennzahlen sowie Geschick in der Produktion liegen in der Verantwortung des Unternehmers und sind der Schlüssel erfolgreicher Betriebsführung. Niedrige Produktionskosten und hohe Leistungen rücken noch stärker in den Fokus.


Jedoch gibt es keine Patentrezepte für Verbesserungen in Produktion und Finanzierung, vielmehr muss jeder Landwirt in Zusammenarbeit mit der Beratung Verbesserungspotenziale in Produktion und Finanzierung aufdecken und Reserven mobilisieren, um bessere Ergebnisse zu erreichen. Trotz des schwierigen Umfeldes ist die Mehrheit der befragten Landwirte in Deutschland der Meinung, dass der Staat sich aus dem Marktgeschehen heraushalten sollte.


Rückläufige Investitionsbereitschaft


Die Investitionsbereitschaft der in den vier Ländern befragten Landwirte sinkt, für die Sicherung der Zahlungsfähigkeit stellen Landwirte Investitionen zurück. So ist die Investitionsbereitschaft der Landwirte in Deutschland im Vergleich zur Herbstbefragung 2015 rückläufig. Wollten im Herbst 2015 noch 42 Prozent der Landwirte in den kommenden zwölf Monaten investieren, sind es in der aktuellen Befragung 39 Prozent. Im Umfeld niedriger Agrarpreise ist die oberste Priorität die Sicherung der Zahlungsfähigkeit. Vor diesem Hintergrund entscheiden Landwirte besonders kritisch über Investitionen.


Steigende Innovationsanforderungen an Technikhersteller


Investitionsziel für 75 Prozent der Landwirte in Deutschland ist die Optimierung der laufenden Produktion. Investiert wird erst dann, wenn Produktionskosten mit der Maßnahme reduziert oder Leistungen gesteigert und damit die Wirtschaftlichkeit verbessert wird. Vor diesem Hintergrund steigt der Innovationsdruck für Hersteller, um den Landwirten entsprechende Lösungen anzubieten um bspw. Arbeitserledigungs- und Direktkosten in Ackerbau und Tierhaltung zu reduzieren und eigene Umsätze zu sichern.


Polnische Landwirte weiter auf Wachstumskurs


Auch in Polen wollen 39 Prozent der befragten Landwirte in den kommenden zwölf Monaten investieren (unverändert zum Herbst 2015). Schwerpunkt der Investitionen polnischer Landwirte ist die Erweiterung bestehender Betriebszweige. Die polnischen Landwirte sind somit weiter auf Wachstumskurs.


In Großbritannien wollen 27 Prozent (plus drei Prozent) und in Frankreich 18 Prozent (minus fünf Prozent) der befragten Landwirte in den kommenden zwölf Monaten investieren. Während Betriebsleiter in Großbritannien auf Optimierungen der Produktion fokussieren, sind Optimierungen und die Expansion bestehender Betriebszweige Investitionsschwerpunkte der Landwirte in Frankreich.

 

Der Trendmonitor Europe wird von der DLG gemeinsam mit Europas führendem Agrarmarktforschungsinstitut, der Kleffmann-Group (Lüdinghausen/Westfalen), durchgeführt. Insgesamt wurden 750 deutsche, 750 französische, 500 polnische und 350 britische Landwirte befragt.

 



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