Von den Gefahren des Bakteriums Clostridium Botulinum und dem Kampf der betroffenen Landwirte um Anerkennung der Krankheit berichtete am Montagabend die Sendereihe „Die Story“ im WDR-Fernsehen.
Laut den Autoren ist das hochgefährliche Bakterium, das die Vergiftung Botulismus verursacht, seit über zehn Jahren in vielen deutschen Rinderställen aktiv. Auch die Landwirte seien dabei hohen Risiken ausgesetzt. Folgen seien Muskelschwäche und Kinder, die behindert zur Welt kommen, heißt es. Wie das Bakterium zu den Rindern kommt, ist bis heute ungeklärt. Tatsache ist, es breitet sich aus und betrifft immer mehr Höfe.
Die ersten geschädigten Bauern gab es in Mecklenburg-Vorpommern. Bauer Wohldmann, der in dem Beitrag berichtet, hat alles verloren, seine Rinder und seine Gesundheit. Der jüngste Sohn kann nicht richtig laufen und nicht sprechen. Vor über zehn Jahren erkrankten seine Rinder und mussten getötet werden. Seitdem streitet Wohldmann um die Anerkennung dieser Infektion als Seuche und mit ihm immer mehr Bauern von Schleswig-Holstein bis nach Nordrhein-Westfalen.
Doch die zuständigen Behörden mauern, kritisieren die Autoren. Zwar würden mittlerweile sogar Amtstierärzte und staatliche Institute vor der Infektion mahnen, aber die Landwirtschaftsminister der Länder und des Bundes zeigten keine Handlungsbereitschaft. Sie würden auch nicht gerne über Botulismus sprechen. So erhielt auch die story von der Landwirtschaftsministerin nur eine Absage. Das Ministerium werde sich schriftlich zu konkreten Fragen äußern.
Mittlerweile würden aber bereits Wissenschaftler von der Übertragung auf den Menschen warnen, und Auswirkungen auf das Erbgut seien nicht mehr ausgeschlossen. Die Story fragt, wieviele Menschen noch erkranken müssen, bis die Politik die Gefahr ernst nimmt. (ad)