Die FDP hat das Leitbild einer unternehmerischen, mittelständisch geprägten Landwirtschaft. Zur Bundestagswahl hat FDP-Agrarsprecherin Christel Happach-Kasan nun zwölf Forderungen vorgelegt:
1. Tierhaltung:
- Erhalt der Privilegierung
- Tiergerechte und die Tiergesundheit fördernde Tierhaltung und -ernährung
- Das Tierwohl ist unabhängig von der Größe des Stalls. Entscheidend sind Haltebedingungen, Fütterung, Hygiene, Krankheitsprophylaxe und das Betriebsmanagement
- Umsetzung des Arzneimittelgesetzes
- Tierhaltungssysteme nach dem aktuellsten Stand der Forschung zum Wohle des Tieres weiterentwickeln
- Mehr Arbeitsschutz
2. Nachhaltigkeit weiterentwickeln:
- Mehr Forschung zur Verringerung der Naturbelastungen und für mehr nachwachsende Rohstoffe
- Nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft
- Verstärkte Pflanzenzüchtung, Realisierung der Nachbaugebühren
- Neue Technologien schneller in die Praxis umsetzen
- Stickstoffüberschüsse vermindern durch Novellierung der Düngeverordnung
3. Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik:
- Greening so unbürokratisch wie möglich
- Anerkennung aller bestehenden Agrar-Umweltmaßnahmen, die Förderung von Kurzumtriebsplantagen und der Anbau von stickstofffixierenden Pflanzen innerhalb der Greeningmaßnahmen
4. Ökolandbau:
- Streichung des unrealistische 20-Prozent-Ziel aus der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie
- Weiterentwicklung des Ökolandbauprogramms
- Mehr Forschung
5. Schutz landwirtschaftlicher Fläche:
- Erhalt landwirtschaftlich genutzter Fläche
- Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes, um das Ersatzgeld dem realen Flächenausgleich gleichzustellen.
- Das Ersatzgeld soll langfristigen Vertragsnaturschutz, die Entsiegelung und Renaturierung von Industriebrachen, technischen Naturschutz sowie den Bau von Fischtreppen finanzieren
6. Grüne Gentechnik und Verbraucherinformation:
- Nutzung der Grünen Gentechnik
- Einfacheres Gentechnikgesetz
- Effizientere Zulassungsverfahren für GVO
- Zugelassene GVO-Sorten auch in Deutschland erlauben
- Konsequente Prozesskennzeichnung für alle Lebensmittel und Konsumgüter mit GVO.
7. Entbürokratisierung:
- Abschaffung der BSE-Tests für Rinder älter als 96 Monate
- Lebensmitteltaugliche Schlachtabfälle wieder als Futter erlauben
8. Lebensmittelverschwendung:
- Reduzierung der Lebensmittelverschwendung
- Mehr Aufklärung über Mindesthaltbarkeitsdatum, richtiges Lagern von Lebensmitteln
- Ernährungskunde als Unterrichtsfach
9. Forstpolitik:
- Nachhaltige Waldbewirtschaftung
- Keine pauschale Stilllegung von Waldflächen
- Keine Eingriffe mehr in das Eigentum
- Wälder für den Klimawandel fit machen
- Mehr Forschung
10. Bioenergie:
- Verstärkte Nutzung von Rest- und Koppelprodukten
- Alternativen zum Maisanbau, wie z.B. Kurzumtriebsplantagen, Durchwachsenen Silphie oder Blühpflanzenmischungen fördern
- Mehr Forschung an BtL-Kraftstoffen
11. Fischerei:
- Entwicklung selektiver Fangmethoden vorantreiben
- Eingriffe in die Berufsfreiheit der Fischer durch Verbote der Stellnetzfischerei und weitere Einschränkungen über Fangquoten hinaus werden abgelehnt
- Durchgängigkeit der Gewässer für Fische stärken
- Bessere Rahmenbedingungen für nachhaltige Aquakultur schaffen
12. Zukunftsvisionen:
- Innovative Konzepte zur landunabhängigen agrarischen Produktion fördern
- Entwicklung von Ideen auf dem Gebiet der urbanen Landwirtschaft
