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Demokratien sind anfällig, von einflussreichen Minderheiten dominiert zu werden

In einer lesenswerten Kolumne beschäftigt sich Prof. Henrik Müller mit der Frage, warum sich die Politik seit Monaten nur mit dem Thema Zuwanderung befasst, obwohl das mit den tatsächlichen Problemen der Bürger gar nichts zu tun hat. Hier ergibt sich ein interessanter Vergleich mit der Arbeit von Tierrechtlern...

Lesezeit: 3 Minuten

In einer lesenswerten Kolumne beschäftigte sich Henrik Müller, Professor für wirtschaftspolitischen Journalismus an der Technischen Universität Dortmund, am Sonntag bei Spiegel Online mit der Frage, warum sich die Politik seit Monaten ausschließlich mit dem Thema Zuwanderung befasst, obwohl das mit den tatsächlichen Problemen der Bürger gar nichts zu tun hat.


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Was die Bürger persönlich besorgt seien vielmehr steigende Lebenshaltungskosten, teurer Wohnraum, Engpässe bei der Pflege und im Gesundheitssystem, die Qualität der Schulen und des Bildungssystems, die künftige Entwicklung der Renten, Umweltprobleme und Klimawandel. Dass es hierbei eine Lücke in der öffentlichen Wahrnehmung gebe, rühre daher, dass Demokratien anfällig dafür sind, von einflussreichen Minderheiten dominiert zu werden.


Unwuchten im Politikbetrieb sind laut Müller kein neues Phänomen. Dass sich manche Interessen besser durchsetzen lassen als andere, sei seit Langem bekannt. Unter traditionellen demokratischen Bedingungen seien insbesondere kleine Gruppen erfolgreich, die spezifische Interessen teilen. „So gelingt es schlagkräftigen Lobbys wie der Landwirtschaft seit Jahrzehnten, geldschwere Vorteile für sich herauszuholen“, erläutert der Fachmann an einem Beispiel.


top agrar stellt hierzu fest, dass sich dies genauso auf das Vorgehen kleiner Tierschutzvereine übertragen lässt. Deren Kampagnen werden von den Medien intensiv aufgegriffen und in die Breite getragen. Einzelfälle schwarzer Schafe münden dann in bundesweiter Empörung über den ganzen Berufsstand. Neuerdings erreichen diese Diskussionen zunehmend den Politikbetrieb und erzwingen weitere gesetzliche Verschärfungen für die Bauern.


Müller beschreibt das Phänomen weiter, dass sich sehr große Bevölkerungsgruppen kaum organisieren lassen, weil jeder Einzelne durch politische Einflussnahme nur sehr wenig für sich persönlich herausholen kann. Dass die kleinen, lauten Gruppen wahrgenommen werden, widerspreche allerdings genaugenommen den Prinzipien der Demokratie, die ja keineswegs Minderheiten systematisch bevorzugen, sondern den Bedürfnissen der Mehrheit verpflichtet sein soll, erinnert der Professor.


Die am lautesten Schreiben, setzen sich durch


Politik findet laut Müller viel mehr als früher in öffentlichen Räumen statt, insbesondere durch Social Media. Heute würden sich im politischen Geschäft nicht mehr unbedingt diejenigen durchsetzen, die besonders effektiv Abgeordnete und Beamte zu bearbeiten vermögen - sondern diejenigen, die die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich lenken. Entsprechend würden sich politische Debatten verschieben. Und zwar nicht unbedingt zum Besseren.


Denn die Aufmerksamkeitsökonomie im Netz basiert seinen Beobachtungen nach vor allem auf drei Erfolgsfaktoren: einfache Geschichte, möglichst negativ gewendet, klares Feindbild. top agrar meint: Stimmt, genauso arbeiten Tierrechtler und Gegner der Landwirtschaft.


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