Eine zunehmend besorgniserregende Konzentration von Handelsketten in der EU stand im Mittelpunkt einer Parlamentsdebatte im Agrarausschuss. Abgeordnete des Agrarausschusses sowie drei Agrarminister setzten sich verstärkt für eine legislative Grundlage zur Stärkung der Landwirte in der Nahrungsmittelversorgungskette ein.
„Wir brauchen faire, transparente und verbindliche Wettbewerbsregeln in der EU, um die dominante Position von Handelsketten im nationalen als auch regionalen Markt einzuschränken“, erklärte Albert Deß, agrarpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament.
„Dringende Minimalforderungen sind eine maximale 30-tägige Zahlungsfrist im Lebensmittelsektor, Netto-Netto-Preise bei der Preisgestaltung als auch das Verbot aller Listungsgebühren. Erforderlich ist auch, dass bei allen Handelsmarken der Herstellername in gleicher Größe darzustellen ist”, so der CSU-Agrarpolitiker Albert Deß für die EVP-Fraktion. „Ein Diktat der Handelsketten, wie der Landwirt zu produzieren hat, bedeutet `Gesetzgebung am Gesetzgeber‘ vorbei. Dies muss europaweit unterbunden werden“, so Albert Deß.
Der Abgeordnete Deß appellierte an die zuständigen Kommissare Phil Hogan und Margrethe Vestager: „Gemeinsamer Handel erfordert gemeinsame Regeln. Das Parlament und der Rat haben wiederholt die Kommission aufgefordert, konkrete legislative Maßnahmen noch bis Ende dieses Jahres vorzuschlagen. Ein sachgerechter EU-Rechtsrahmen mit Mindeststandards zu unfairen Handelspraktiken ist unabdingbar“.
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