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Weniger Flächen in Ostdeutschland verkauft; Höchste Preise in Bayern und NRW

In Deutschland sind im vergangenen Kalenderjahr deutlich weniger Agrarflächen veräußert worden als 2015. Wie aus dem betreffenden Fachbericht des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, wechselten 2016 - ohne die Stadtstaaten - insgesamt 87 965 ha an Flächen der landwirtschaftliche Nutzung den Eigentümer.

Lesezeit: 5 Minuten

In Deutschland sind im vergangenen Kalenderjahr deutlich weniger Agrarflächen veräußert worden als 2015. Wie aus dem betreffenden Fachbericht des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, wechselten 2016 - ohne die Stadtstaaten - insgesamt 87 965 ha an Flächen der landwirtschaftliche Nutzung (FdlN) den Eigentümer; das waren 26 189 ha oder fast 23 % weniger als im Jahr zuvor.


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Bei den FdlN handelt es sich vornehmlich um Acker- und Grünlandflächen; garten- und weinbaulich genutzte Areale sind darin nicht enthalten. Maßgeblich für den deutlich kleineren Verkaufsumfang war die Entwicklung in Ostdeutschland, wo dieser um gut 36 % auf 47 969 ha zurückging. Dagegen nahm er im früheren Bundesgebiet um 2,7 % auf 39 996 ha zu.


Deutliche Bewegung gab es erneut auch bei den Kaufwerten. Laut Destatis wurden 2016 in Westdeutschland im flächengewogenen Durchschnitt 32 503 Euro/ha gezahlt; im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus von gut 8 %. Für die neuen Länder wird dagegen ein um 2,7 % niedrigerer Kaufwert von 13 811 Euro/ha ausgewiesen. Für Deutschland insgesamt errechnet sich indes im gewogenen Mittel ein Zuwachs von fast 14 % auf 22 310 Euro/ha FdlN.


Der größere Anstieg ergibt sich aus dem statistischen Effekt, dass in Ostdeutschland deutlich weniger Agrarflächen veräußert wurden als 2015, wodurch relativ mehr der noch immer spürbar teureren westdeutschen Flächen in die Berechnung des Bundesdurchschnitts einflossen. Die mittlere Ertragsmesszahl der verkauften Flächen lag 2016 bei 43,7, gegenüber 42,3 im Vorjahr.


Die Eigentümerwechsel von Agrarflächen, die im Rahmen von Anteilsverkäufen erfolgen, so beispielsweise im Fall der insolventen KTG Agrar SE und der Gustav-Zech-Stiftung, fließen übrigens nicht in die Verkaufsstatistik der Länder beziehungsweise von Destatis ein. Laut einer aktuellen Studie des Thünen-Instituts (TI) beträgt der Anteil solcher Flächenübertragungen in den neuen Ländern 20 % und mehr.



Mehr als 89 000 Euro in Oberbayern


Auf den höchsten durchschnittlichen Kaufwert pro Hektar FdlN kam auch 2016 wieder Bayern, und zwar mit 51 945 Euro, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 44 531 Euro. Beide Bundesländer wiesen mit 6,4 % und 15,0 % auch die relativ höchsten Aufschläge im Westen auf. Bezogen auf einzelne Regierungsbezirke liegen die Kaufwerte noch deutlich höher als im Landesdurchschnitt.


Den Spitzenplatz nimmt dabei der Regierungsbezirk Oberbayern mit 89 110 Euro/ha ein, die dort 2016 im gewogenen Mittel gezahlt wurden. Dahinter kommt Niederbayern mit 85 318 Euro/ha. Mit Abstand folgen an dritter und vierter Stelle die nordrhein-westfälischen Regierungsbezirke Münster und Düsseldorf, wo der Hektar FdlN 2016 im Schnitt 69 579 Euro beziehungsweise 59 425 Euro kostete.


Niedersachsen, für das keine Kaufwerte für die Regierungsbezirke ausgewiesen werden, brachte es im Landesmittel mit 32 012 Euro/ha auf den dritten Rang in der Kaufwertestatistik für 2016. Es folgen Schleswig-Holstein mit 27 101 Euro/ha und Baden-Württemberg mit 24 330 Euro/ha.


Deutlich niedriger fallen im gewogenenMittel die Kaufwerte in Hessen und Rheinland-Pfalz; dort wurden im vergangenen Jahr für einen Hektar FdlN im Schnitt 14 271 Euro beziehungsweise 13 266 Euro gezahlt. Das Schlusslicht in diesem Ranking - nicht nur in Westdeutschland, sondern bundesweit betrachtet - bildet das Saarland, wo der Hektar FdlN 2016 für durchschnittlich 9 401 Euro veräußert wurde. Dabei lagen die Kaufwerte in Hessen leicht und im Saarland deutlich unter dem Niveau von 2015; ein Rückgang errechnet sich auch für Baden-Württemberg.


Sachsen gegen den Trend


In Ostdeutschland lag Mecklenburg-Vorpommern mit 19 607 Euro/ha vorn, Thüringen mit 9 684 Euro/ha hinten. Dazwischen rangieren - gemessen an der Höhe des mittleren Kaufwertes - Sachsen-Anhalt mit 15 680 Euro/ha, Sachsen mit 11 911 Euro/ha und Brandenburg mit 10 466 Euro/ha. Während demnach die Preise für landwirtschaftliche Flächen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen im gewogenen Mittel niedriger ausfielen als 2015, nämlich um mehr als 16 % sowie 2,5 % und gut 7 %, legten diese in Sachsen um fast 10 % und in Sachsen-Anhalt um knapp 3 % zu. Dabei wurde - mit Ausnahme von Sachsen, wo die verkaufte FdlN gegenüber 2015 um 16,5 % auf 7 438 ha zunahm - in jedem der neuen Länder deutlich weniger Agrarfläche als im Vorjahr verkauft.


In Brandenburg fiel das betreffende Minus mit 59,3 % auf 13 209 ha besonders stark aus. Für Mecklenburg-Vorpommern wird eine Abnahme um 32,0 % auf 10 596 ha, für Thüringen eine um 25,6 % auf 5 683 ha und für Sachsen-Anhalt eine um 15,8 % auf 11 043 ha ausgewiesen.


Insgesamt mehr Fläche in Bayern verkauft


Wesentlich uneinheitlicher verlief die Entwicklung in Westdeutschland. Niedersachsen, das unter den alten Bundesländern mit Blick auf den veräußerten Flächenumfang den Spitzenplatz einnimmt, meldete hier einen Rückgang um 3,2 % auf 12 344 ha. Dagegen nahm der Verkauf an FdlN in Bayern trotz des deutlichen Preisanstiegs insgesamt kräftig zu, nämlich um 23,7 % auf 8 391 ha. Aus Baden-Württemberg wurde diesbezüglich ebenfalls ein Plus gemeldet, und zwar von 4,0%auf 4 137 ha.


In Schleswig- Holstein ging der Umfang der veräußerten Fläche indes um 4,8% auf 3 806 ha zurück. In Nordrhein-Westfalen wechselten im vergangenen Jahr 3 642 ha FdlN den Eigentümer; das waren 1,0 % mehr als 2015. In Hessen undRheinland-Pfalzwaren es jeweils gut 3 500 ha und damit 4,8 % und 4,3 % weniger. Auffallend ist die kräftige Zunahme im Saarland um 41,0 % auf 616 ha.


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