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Die schlausten Bauern ernten am längsten Kartoffeln

Ein Kommentar von Eberhard Brandes, Vorstand WWF Deutschland. Vor 300 Jahren wurden in Deutschland die Grundsätze der Nachhaltigkeit für die Waldwirtschaft formuliert. Die gelten auch für die Landwirtschaft. Wir dürfen unserem Planeten nur so viele Rohstoffe entnehmen, wie sich im gleichen Zeitraum neu bilden können.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Eberhard Brandes, Vorstand WWF Deutschland.

 

Vor 300 Jahren wurden in Deutschland die Grundsätze der Nachhaltigkeit für die Waldwirtschaft formuliert. Die gelten auch für die Landwirtschaft. Wir dürfen unserem Planeten nur so viele Rohstoffe entnehmen, wie sich im gleichen Zeitraum neu bilden können.

 

Leider wird dies auf deutschen Äckern viel zu selten beherzigt. Die deutschen Bauern produzieren sehr effizient – zumindest betriebswirtschaftlich. Sie fahren maximale Ernten ein und bringen ihre Tiere immer schneller zur Schlachtreife. Diese Effizienz hat ihren Preis: Die Produktion benötigt große Mengen synthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Hohe Erträge und Leistungen werden mit zu kurzen Fruchtfolgen und importierten Futtermitteln erkauft. Dies hat Folgen: Das galoppierende Artensterben, die sinkende Bodenfruchtbarkeit und zunehmende Agrarwüsten werfen einen Schatten auf die moderne Agrarwirtschaft.

 

So trägt die exportorientierte Veredlung mit ihrer immer größeren regionalen Konzentration maßgeblich zu den hohen Stickstoffüberschüssen bei und verhindert, dass Deutschland sein Nachhaltigkeitsziel in diesem Bereich erreicht.

 

Probleme gibt es aber nicht nur bei uns: Allein für das verfütterte Soja werden – vor allem in Südamerika – rund 1,6 Mio. ha benötigt. Das hat natürlich Konsequenzen für die dortigen Lebensräume und Ressourcen. Kein Landwirt in Deutschland zerstört mutwillig die natürlichen Ressourcen, worauf sich letztlich seine Existenz gründet. Doch die enormen wirtschaftlichen Zwänge nötigen ihn dazu.

 

Die EU-Agrarpolitik böte hier die Chance umzulenken und den Ressourcenschutz zu entlohnen. Leider ist die gerade beschlossene Reform nicht der große Wurf. Letztlich auch, weil die entscheidenden Vertreter der deutschen Landwirtschaft nicht verstanden haben, dass die Bevölkerung einen hohen Agraretat nur unterstützt, wenn damit mehr Umwelt und Naturschutz verbunden ist. Die neue Bundesregierung muss jetzt alle Instrumente nutzen, die ihr Brüssel gelassen hat, um Landwirte auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit finanziell zu unterstützen. Dafür müssen die finanziellen Spielräume für die Umschichtung von den Direktzahlungen zur ländlichen Entwicklung voll ausgeschöpft werden. Und die Düngeverordnung muss endlich novelliert werden. Das ist lange überfällig.


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top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"


Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.


Zum Streitpunkt des letzten Monats:

Tierschutzbund: Initiative Tierwohl ist durchsichtig! (26.9.2013)

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