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Digitalisierung - eine Chance für die Landwirtschaft

Fast unbemerkt von der öffentlichen Diskussion um Industrie 4.0 haben digitale Geschäftsmodelle in der Agrar- und Ernährungswirtschaft längst Fuß gefasst. Sie bieten der Branche hochinteressante Zukunftsperspektiven, lautete das Fazit des 2. Deutschen Hochschulforums in Soest.

Lesezeit: 4 Minuten

Fast unbemerkt von der öffentlichen Diskussion um Industrie 4.0 haben digitale Geschäftsmodelle in der Agrar- und Ernährungswirtschaft längst Fuß gefasst. Sie bieten der Branche hochinteressante Zukunftsperspektiven, lautete das Fazit des 2. Deutschen Hochschulforums "Ökonomie & Innovation in der Agrar- und Ernährungswirtschaft".


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Der Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen konnte bei der bundesweiten Tagung am 11. Mai 170 Gäste auf dem Campus in Soest empfangen und mit dem innovativen "Open Innovation"-Format Vertreter von Unternehmen, Verbänden und Teilnehmer zu einem intensiven Austausch über digitale Geschäfts- und Organisationsmodelle animieren.


Wettbewerbsintensive Plattform-Ökonomie

 

Daten sind das "Erdöl" des 21. Jahrhunderts, deren Verwertung heute bereits Umsätze in zig Milliardenhöhe generiere, hob Prof. Dr. Wolf Lorleberg, Dekan des Fachbereichs Agrarwirtschaft, hervor. Die moderne digitale Business-Welt werde durch Plattformen geprägt, für die eigene Gesetzmäßigkeiten gelten: Einmal am Markt mit hohen Aufwendungen etabliert, profitierten diese extrem von Skalenvorteilen und ließen die Transaktionskosten für Kunden deutlich sinken.


Durch praktisch nicht vorhandene Grenzkosten sei die moderne Plattformökonomie enorm wettbewerbsintensiv und neige zu temporären Monopolen nach der Devise "The winner takes all" - eine riesige Herausforderung für die klein- und mittelständisch geprägte Landwirtschaft.


Plattformen seien in der Lage, etablierte Marktteilnehmer zu eliminieren, warnte auch Harald Peters, Bereichsleiter Informationssysteme und Mitglied der Konzernleitung bei der Agravis AG. Technologie und Gesellschaft änderten sich oft schneller, als Unternehmen dazu in der Lage seien. Sein Unternehmen gehe das Thema offensiv an und baue jetzt eine eigene Plattform Agravis 4.0 auf, um im Verbund mit Genossenschaften den Landwirten Mehrwerte anzubieten. Die intelligente Kombination von Inhalten mit digitalen Prozessen auf der Basis modernster Technologien biete enorme Vorteile für die Kunden, hielt Peters fest.

 

Marktplatz digitaler Möglichkeiten

 

In den nächsten Jahren werden digitale Geschäftsmodelle die Agrar- und Ernährungswirtschaft revolutionieren. Sie gibt es schon heute, und noch mehr Pläne und Visionen zu ihrer Weiterentwicklung, so Prof. Dr. Karin Schnitker von der Hochschule Osnabrück. So bieten Online-Konzepte neue, sehr komfortable Lösungen zur Risikoabsicherung, zum Rohstoffbezug und zur Vermarktung von Agrarmassengütern an, wie weitere Redner erläuterten.


Für kleine direktvermarktende Landwirtschaftsbetriebe ist laut Zoe Heuschkel vom Fachbereich Agrarwirtschaft und der Food Assembly Ehrenfeld beispielsweise das Food Assembly-/Marktschwärmerkonzept ein innovativer Weg, wie sie ihre Kunden zeitgemäß und effizient erreichen können.


Die Vermarktung regionaler Spezialitäten im LEH, aufgezeigt am Beispiel der Globus Handelshof St. Wendel GmbH & Co.KG, lässt sich ebenfalls mit digitalen Instrumenten unterstützen, erklärte Prof. Dr. Michael Harth von der Hochschule Neubrandenburg. Digitale Farmmanagement-Systeme können teilnehmenden Landwirten Rationalisierungsvorteile bieten, den Austausch von Dienstleistungen und Fachinformation erleichtern und die Ressourceneffizienz in der Landwirtschaft erhöhen, hob Dr. Hans-Peter Grothaus hervor, der mit seinem Unternehmen m2Xpert die unabhängige Plattform "Farmtunes" betreibt. Dabei sei der Schutz der anvertrauten Daten gegenüber Dritten ein zentrales Wertangebot.


Das Konzept vernetzter Landtechnik in der Außen- und Innenwirtschaft verfolgen auch Technikhersteller wie Claas, Kverneland, Lely oder dsp Agrosoft mit eigenen Managementprogrammen und Datenplattformen, berichtete Prof. Dr. Friedrich Kerkhof vom Fachbereich Agrarwirtschaft Soest. Bei allen positiven Aspekten bleibe die Frage nach der Dokumentationstiefe und dem Risiko des "Gläsernen Landwirts" jedoch in allen Anwendungen abzuwägen.

 

Neue Instrumente der Kommunikation

 

Wie Soziale Medien effizient in der Außenkommunikation der Landwirtschaft eingesetzt werden können, zeigte Marcus Holtkötter, Holtkötter-Agrar GbR, dem Auditorium auf. Soziale Medien können bei richtiger Handhabung dazu verhelfen, dass Landwirte in der Öffentlichkeit wieder direkt und authentisch wahrgenommen werden, so Prof. Dr. Elena Kashtanova von der Hochschule Anhalt.


In der Innenkommunikation, wie beispielsweise in Form digitaler Beteiligungsmodelle der partizipativen Meinungsbildung und Entscheidungsfindung können digitale Konzepte auch die Arbeit der berufsständischen Organisationen und informeller Gruppen, z.B. junger Landwirte einer Region, deutlich unterstützen, erläuterte Michael Romer von dem top agrar-Schwesterunternehmen LV digital.


Und schließlich bietet E-Learning, wie es am Beispiel des Projektes GKUH plus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg demonstriert wurde, für die Personalentwicklung und -schulung im Agribusiness kostengünstige und hochwertige neue Angebote.

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