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Dirscherl: Tierwohl mit Herz und Vernunft!

Mehr Tierwohl ist in der Gesellschaft angekommen – auch bei den Landwirten und im Handel. Jetzt geht es um die konkrete Umsetzung – im Stall und am Markt. Dabei treten manche Widersprüche zwischen „gewünscht“ und „machbar“ offen zu Tage, sagt Dr. Clemens Dirscherl von Kaufland

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Streitpunkt von Dr. Clemens Dirscherl, Landwirtschaftliche Prozesse – Tierwohl/Nachhaltigkeit, Kaufland Fleischwaren:


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Mehr Tierwohl ist in der Gesellschaft angekommen – auch bei den Landwirten und im Handel. Jetzt geht es um die konkrete Umsetzung – im Stall und am Markt. Dabei treten manche Widersprüche zwischen „gewünscht“ und „machbar“ offen zu Tage:


  • Mehr Tierwohl muss für die Bauern arbeitsmäßig leistbar und für die Verbraucher bezahlbar sein.
  • Ambitionierte Programme lassen sich prächtig präsentieren, müssen aber auch in die Breite wirken. Das gilt für die Anzahl beteiligter Betriebe und für die Zahl der von mehr Tierwohl profitierenden Tiere wie auch für den Umsatz an der Fleischtheke.
  • Der Bau von Tierwohlställen darf nicht länger am Zielkonflikt zwischen Tierwohl und Klimaschutz scheitern.
  • Und das deutsche Tierwohlfleisch muss sich von ausländischer Ware mit geringeren Haltungsstandards klar abgrenzen können.


An das Fleisch der Zukunft werden neue Erwartungen gestellt. Qualität ist nicht nur eine Frage der Ware, sondern immer mehr eine Frage der Haltung – des Tieres und der Einstellung des Halters. Wunsch und Wirklichkeit müssen sich annähern. Es geht um das Ausbalancieren unterschiedlicher politischer und wirtschaftlicher Interessen, eben ums liebe Geld. Und zwar für alle Beteiligten: für die Erzeuger, für die Schlachter, für den Lebensmittelhandel und natürlich auch für die Verbraucher.


Die immer wieder erklärte höhere Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für ein Mehr an Tierwohl kann jetzt mit den neuen Fleischmarken realisiert werden. Auch Kaufland hat dazu ein Programm auf den Weg gebracht mit dem passenden Namen „Wertschätze“. Die Bauern erhalten dafür einen Bonus.


Wissenschaft, Politik und Agrarbranche sind weiter gefordert, wie das Beispiel Ferkelkastration zeigt. Aussitzen geht nicht mehr, genauso wenig wie das Festhalten an Maximalpositionen. Kompromisse sind unerlässlich: mehr Tierwohl im Widerstreit von Schmerzausschaltung und Schmerzreduktion einerseits, potenzielle Atemnot und Penisverbiss andererseits.


Und was will der Verbraucher bzw. kann und will er das überhaupt noch verstehen? Tierwohl ist ein ebenso hochkomplexes wie emotionales Thema, das immer wieder in Gefahr gerät, durch skandalisierende Bilder und Parolen gnadenlos vereinfacht und verfälscht zu werden. Damit ist niemandem gedient: nicht der Landwirtschaft, nicht den Verbrauchern und schon gar nicht dem Tier.


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top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"



Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.

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