Erstmals trafen sich am Montag die Landwirtschaftsministerinnen aus den Niederlanden, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zu einem Dreiländertreffen in Wageningen. Es wurde über eine Vertiefung der Zusammenarbeit und über gemeinsame Herausforderungen wie die Afrikanische Schweinepest und das Wirtschaftsdünger-Management gesprochen.
Die Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind die wichtigsten deutschen Handelspartner der Niederlande bei Agrarprodukten. Etwa Zweidrittel des Exports niederländischer Agrarprodukte gehen in diese beiden Länder.
Austausch von Wirtschafsdünger
Die Ministerinnen sprachen über den Austausch von Wirtschaftsdünger zwischen den Regionen. Dabei ging es darum, wie dieser wertvolle Rohstoff effektiv ackerbaulich genutzt werden kann ohne Mensch und Natur zu beinträchtigen. Die Ministerinnen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen betonten, dass ihre Bundesländer wichtige Partner beim Wirtschaftsdüngermanagement sind.
Digitalisierungsstrategie für NRW und Niedersachsen
Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser informierte ihre Kolleginnen: „Wir arbeiten derzeit an einer Digitalstrategie für NRW und werden auch die Zivilgesellschaft daran beteiligen. Nordrhein-Westfalen ist auch in Wissenschaft und Forschung gut aufgestellt: Die Hochschule Ostwestfalen-Lippe wird im September mit den erstmalig in Deutschland angebotenen Studiengängen ‚Precision Farming‘ und ‚Digitales Freiraummanagement‘ an den Start gehen.“ Die Ministerinnen besuchten das niederländische Plant Ecophenotyping Centre an der renommierten Agrar-Universität Wageningen. Dort informierten sie sich über die Digitalisierung im Bereich der Pflanzenforschung in der Landwirtschaft.
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast war sehr beeindruckt von dem Zentrum und betonte die Bedeutung der Digitalisierung für die Zukunft einer effizienten und umweltschonenden Landwirtschaft. Niedersachsen habe gerade eine umfassende Digitalisierungsstrategie beschlossen. „Gerade dieser heiße Sommer hat gezeigt, wie wichtig eine Diversifizierung auf dem Acker ist. Deshalb benötigen wir innovative Pflanzenforschung.“
Herausforderungen miteinander teilen
„Wir sind übereingekommen, dass wir weiterhin eng zusammenarbeiten werden, um sicherzustellen, dass dieser Austausch reibungslos und transparent abläuft. Gegenseitige Transparenz im Handel, möglichst wenig Verwaltungsaufwand für die Unternehmen sowie eine effektive Kontrolle und Rückverfolgbarkeit sind in dieser Hinsicht die wichtigsten Herausforderungen“, so die Ministerinnen.
„Wir teilen viele Herausforderungen miteinander und können daher auch viel voneinander lernen. Dies gilt zum Beispiel für den kollektiven Ansatz des landwirtschaftlichen Naturmanagements in den Niederlanden oder auch für die Zusammenarbeit im Bereich Schweinehaltung", sagte Ministerin Schouten.