Familie Specht lebte von Ackerbau und Biogas. Das Zusammenspiel zwischen Bullenmast und Energieerzeugung überzeugte sie, dennoch einzusteigen. Herrmann Specht hatte sich eigentlich schon von der Tierhaltung verabschiedet. 2008 verkauften er und seine Familie ihre Milchkühe.
Familie Specht lebte von Ackerbau und Biogas. Das Zusammenspiel zwischen Bullenmast und Energieerzeugung überzeugte sie, dennoch einzusteigen.
Herrmann Specht hatte sich eigentlich schon von der Tierhaltung verabschiedet. 2008 verkauften er und seine Familie ihre Milchkühe. Investitionen tätigte er fast nur noch in die Biogasanlage. Zudem baut und verkauft er seit einigen Jahren mit einem Kollegen Fermenterheizungen.
Auf dem Betrieb eines Kunden entdeckte er erstmals das Zusammenspiel zwischen Biogas und Bullenmast: Die Biogasanlage nutzt die Energie aus der Gülle und wandelt den Mist in einen homogenen Dünger um. „So lassen sich die Nährstoffe als Gärrest ausbringen, wir müssten nicht mit dem Miststreuer über den Acker“, überlegte Specht. Gesagt, getan: Schon rund ein Jahr später, 2014, zogen die ersten Bullen in den neuen Stall. Die Baukosten betrugen 1 300 € pro Platz vor Förderung. Das Landratsamt Ostallgäu genehmigte den Bau binnen 12 Monaten.
Der Tretmiststall ist 90 m lang und 35 m breit. Die Bullen haben jeweils 4,3 m² Platz. Da die Vermarktung über die Erzeugergemeinschaft Kaufbeuren kontinuierlich stattfindet, teilt Specht die Fütterung in vier Leistungsklassen ein. Als Grundlage dienen ihm dabei Maissilage, Grassilage, Sojaschrot und ein Teil Stroh für die Struktur.
Temperamentvolles Braunvieh
Eingestallt sind bei ihm zu zwei Drittel Braunvieh, aber auch ein Teil Fleckvieh und einige Kreuzungstiere. Das Braunvieh sei generell am temperamentvollsten. Unterschiede zwischen den Rassen will Specht dennoch nicht überbewerten. „Jede Rasse hat ihre Vorzüge, entweder beim Einkauf oder bei den Tageszunahmen“, sagt er.
Mit Tageszunahmen von 1 350 Gramm ist Specht zufrieden. Wichtiger als die Tageszunahmen seien jedoch möglichst geringe Verluste und vorzeitige Abgänge. Mit vorzeitigen Abgängen von 0,7 % und Verlusten von 1 % liegt er bereits unter dem Durchschnitt seines Erzeugerrings.
Fresser reisen weit
Specht sieht derzeit nur ein Manko an seiner Bullenmast: Die Fresser kommen überwiegend aus Niedersachsen. Und das, obwohl die Kälber eigentlich aus der Region stammen. Aber auch dafür hat der engagierte Landwirt bereits eine Lösung parat: Er baut einen Stall für 540 Fresser und will ihn noch in diesem Jahr fertigstellen. „Dadurch bleibt die Wertschöpfung bei uns im Betrieb und die Tiere müssen nicht zweimal in ihrem Leben durch ganz Deutschland fahren“, so seine Hoffnung.
Da der Betrieb weiter wächst, hat Specht nun einen stellvertretenden Betriebsleiter eingestellt. „So steigt unsere Arbeitsbelastung trotz Wachstum nicht und es bleibt genügend Zeit für Familie und Privatleben“, sagt er.
Betriebsspiegel:
Hof Burgösch, Susanne und Herrmann Specht, Ostallgäu
Fläche: 240 ha Acker, 50 ha Grünland
Tierhaltung: 750 Mastbullen; 540 Fresserplätze in Bau
Familie Specht lebte von Ackerbau und Biogas. Das Zusammenspiel zwischen Bullenmast und Energieerzeugung überzeugte sie, dennoch einzusteigen.
Herrmann Specht hatte sich eigentlich schon von der Tierhaltung verabschiedet. 2008 verkauften er und seine Familie ihre Milchkühe. Investitionen tätigte er fast nur noch in die Biogasanlage. Zudem baut und verkauft er seit einigen Jahren mit einem Kollegen Fermenterheizungen.
Auf dem Betrieb eines Kunden entdeckte er erstmals das Zusammenspiel zwischen Biogas und Bullenmast: Die Biogasanlage nutzt die Energie aus der Gülle und wandelt den Mist in einen homogenen Dünger um. „So lassen sich die Nährstoffe als Gärrest ausbringen, wir müssten nicht mit dem Miststreuer über den Acker“, überlegte Specht. Gesagt, getan: Schon rund ein Jahr später, 2014, zogen die ersten Bullen in den neuen Stall. Die Baukosten betrugen 1 300 € pro Platz vor Förderung. Das Landratsamt Ostallgäu genehmigte den Bau binnen 12 Monaten.
Der Tretmiststall ist 90 m lang und 35 m breit. Die Bullen haben jeweils 4,3 m² Platz. Da die Vermarktung über die Erzeugergemeinschaft Kaufbeuren kontinuierlich stattfindet, teilt Specht die Fütterung in vier Leistungsklassen ein. Als Grundlage dienen ihm dabei Maissilage, Grassilage, Sojaschrot und ein Teil Stroh für die Struktur.
Temperamentvolles Braunvieh
Eingestallt sind bei ihm zu zwei Drittel Braunvieh, aber auch ein Teil Fleckvieh und einige Kreuzungstiere. Das Braunvieh sei generell am temperamentvollsten. Unterschiede zwischen den Rassen will Specht dennoch nicht überbewerten. „Jede Rasse hat ihre Vorzüge, entweder beim Einkauf oder bei den Tageszunahmen“, sagt er.
Mit Tageszunahmen von 1 350 Gramm ist Specht zufrieden. Wichtiger als die Tageszunahmen seien jedoch möglichst geringe Verluste und vorzeitige Abgänge. Mit vorzeitigen Abgängen von 0,7 % und Verlusten von 1 % liegt er bereits unter dem Durchschnitt seines Erzeugerrings.
Fresser reisen weit
Specht sieht derzeit nur ein Manko an seiner Bullenmast: Die Fresser kommen überwiegend aus Niedersachsen. Und das, obwohl die Kälber eigentlich aus der Region stammen. Aber auch dafür hat der engagierte Landwirt bereits eine Lösung parat: Er baut einen Stall für 540 Fresser und will ihn noch in diesem Jahr fertigstellen. „Dadurch bleibt die Wertschöpfung bei uns im Betrieb und die Tiere müssen nicht zweimal in ihrem Leben durch ganz Deutschland fahren“, so seine Hoffnung.
Da der Betrieb weiter wächst, hat Specht nun einen stellvertretenden Betriebsleiter eingestellt. „So steigt unsere Arbeitsbelastung trotz Wachstum nicht und es bleibt genügend Zeit für Familie und Privatleben“, sagt er.
Betriebsspiegel:
Hof Burgösch, Susanne und Herrmann Specht, Ostallgäu
Fläche: 240 ha Acker, 50 ha Grünland
Tierhaltung: 750 Mastbullen; 540 Fresserplätze in Bau