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EU-Agrarausschuss sucht Lösungen gegen eine neue Milchkrise

Im Frühjahr sind in der Europäischen Union wieder höhere Milchanlieferungen zu erwarten. Ungewiss ist, ob damit die Erzeugerpreise nach der leichten Erholung zum Jahresende 2016 wieder unter Druck geraten werden. Um eine neuerliche Branchenkrise zu vermeiden sollen die Milchbauern marktkonform produzieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Frühjahr sind in der Europäischen Union wieder höhere Milchanlieferungen zu erwarten. Ungewiss ist, ob damit die Erzeugerpreise nach der leichten Erholung zum Jahresende 2016 wieder unter Druck geraten werden, schreibt der Pressedienst aiz.info. Um eine neuerliche Branchenkrise zu vermeiden, appelliere die EU-Kommission daher an die Milchbauern, marktkonform zu produzieren. Einige Europaabgeordnete hätten hierzu ihre Forderung nach einer Mengensteuerung wiederholt, heißt es.



"Auf die nächsten Wochen kommt es an", betonte Jens Schaps von der EU-Kommission. Dann werde sich herausstellen, ob die saisonale Angebotssteigerung vom Markt aufgenommen werde oder neue Überschüsse auf dem Milchmarkt drohen, führte der Direktor aus der Generaldirektion für Landwirtschaft diese Woche im EP-Agrarausschuss aus.


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Die EU-Kommission setzt auf anhaltend gute Exportmöglichkeiten für Butter in Asien. Zudem seien Neuseeland und Australien als Wettbewerber der EU auf dem Weltmarkt an ihre Grenzen gestoßen, berichtete Schaps. Eine Belastung sieht er in den 350.000 t intervenierten Milchpulver, für die bisher kaum marktgängige Preise geboten wurden. Den Erzeugern rät Schaps, sich gut über die Preisentwicklung zu informieren und ihr Angebot der Nachfrage anzupassen. Sie seien auch gut beraten, ihre Vermarktungsmöglichkeiten über Zusammenschlüsse zu verbessern. Eine verpflichtende Angebotssteuerung lehne die EU-Kommission nach dem Ende der Milchquoten aber ab.



Vor allem wegen dieser Einstellung gibt es von einigen Europaabgeordneten Kritik an der EU-Kommission. Der Export laufe nur so gut, weil die EU in der Krise mit Dumpingpreisen auf den Markt getreten sei, meinte etwa Martin Häusling von den Grünen. In Deutschland seien die Milcherzeuger über Genossenschaften und Erzeugergemeinschaften bereits hochgradig organisiert, was ihnen in der Krise aber kaum geholfen habe.


Häusling traut der Preisstabilisierung nicht, er geht davon aus, dass der Milchpreis spätestens dann wieder sinken wird, wenn die EU-Kommission das Milchpulver aus der Intervention auf den Markt bringt. Als Lösung fordert er eine Angebotssteuerung aus Brüssel.


Das Deutsche Milchkontor habe die schlechtesten Auszahlungspreise, ergänzte Maria Heubuch, ebenfalls von den Grünen. Das zeige, dass die heutigen Genossenschaften keine Lösung seien. Auch Heubuch fordert eine zentrale Mengensteuerung auf dem EU-Milchmarkt. Dafür gibt es im EU-Parlament aber keine mehrheitsfähige Meinung.


Die meisten Abgeordneten stimmen mit der EU-Kommission überein, dass in Teilen der Union Erzeugergemeinschaften und das Vertragswesen gestärkt werden müssen, Landwirte einen Ausgleich gegen schwankende Preise etwa über Warenterminbörsen brauchen und unfaire Handelspraktiken in der Lebensmittelkette abgestellt werden sollten.

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