Deutsche Winzer wollen die in der EU-Weinmarktreform vorgesehene Rodungsbeihilfe nur marginal in Anspruch nehmen. Das geht aus einer Übersicht hervor, die von der Europäischen Kommission vergangene Woche im Brüsseler Verwaltungsausschuss für Wein vorgelegt wurde. Danach wurden in der Bundesrepublik Anträge für lediglich 43 ha gestellt. Die gesamte deutsche Rebfläche beträgt mehr als 102 000 ha. Im Bundeslandwirtschaftsministerium hatte man eine so geringe Zahl nicht erwartet, auch wenn im Vorfeld keine großen Befürchtungen vor Massenrodungen bestanden. Begründet wurde die Zurückhaltung der deutschen Winzer mit den hierzulande hohen Preisen für Pflanzungsrechte, die rund dreimal so hoch sind wie eine Rodungsprämie von 10 000 Euro/ha.
In den südlichen EU-Weinbauländern nehmen die Winzer die Beihilfe dagegen deutlich stärker in Anspruch.