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Aldi verkauft wieder Eier; DBV kritisiert die lange Untätigkeit

Auch wenn viele Fragen noch offen sind im Skandal um mit dem Insektengift Fipronil verseuchte Eier: Bei Aldi Süd geht man davon aus, bis Donnerstag wieder sukzessive Eier aller Haltungsformen anbieten zu können. Aldi Nord erklärte, dass die Lieferanten bestätigen müssen, dass die Eier kein Fipronil enthalten.

Lesezeit: 4 Minuten

Auch wenn viele Fragen noch offen sind im Skandal um mit dem Insektengift Fipronil verseuchte Eier: Bei Aldi Süd geht man davon aus, bis Donnerstag wieder sukzessive Eier aller Haltungsformen anbieten zu können. Aldi Nord erklärte, dass die Lieferanten bestätigen müssen, dass die Eier kein Fipronil enthalten. Das berichtet die top agrar-Schwesterzeitschrift LEBENSMITTELPRAXIS.


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Aldi Nord und Süd hatten vergangenen Freitag angekündigt, alle Eier aus dem Sortiment zu nehmen. Mit dem sukzessiven Auffüllen der Regale kann aber generell noch keine Entwarnung gegeben werden. Deutschlandweit untersuchen Labore Eier auf das Insektizid Fipronil, mittlerweile gibt es Ergebnisse aus einigen Bundesländern. In Belgien hat der Skandal um belastete Eier ein parlamentarisches Nachspiel.


Im Zuge des Fipronil-Skandals suchen Kontrolleure nun gezielt nach belasteten Produkten im Handel, so etwa heute in Berlin. Die Länder hätten sich auf ein bundesweites Überwachungsprogramm geeinigt, teilte die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz am Mittwoch mit. Im Fokus von Kontrollen und Laboranalysen sollen demnach Lebensmittel stehen, in denen mit dem Insektizid belastete Eier verarbeitet worden sein könnten, etwa Tiefkühlprodukte.


Derzweil rücken die eihaltigen Produkte in den Fokus der Untersuchungen. Bund und Länder haben laut Bundesagrarministerium ein Programm „zur intensiven Überwachung von Lebensmitteln mit hohem Eianteil vereinbart“. Es müsse „lückenlos“ aufgeklärt werden. „Auch wenn die gefundenen Werte sehr gering sind, Fipronil hat nichts in Lebensmitteln zu suchen“, sagte Schmidt. Ursache der Belastung mit Fipronil sei „offensichtlich kriminelle Energie. Er begrüße es, dass Staatsanwaltschaften in den Niederlanden, Belgien und Deutschland ermittelten.


Schmidts niedersächsischer Amtskollege Christian Meyer (Grüne) hält den Fipronil-Skandal in seinem Bundesland für überwunden. Untersuchungen von Eiproben und Produkten hätten ergeben, dass über vier ermittelte Betriebe hinaus keine weiteren Eierproduzenten in Niedersachsen von dem Skandal betroffen seien, sagte Meyer. Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) forderte, das Insektizid Fipronil wegen seiner unbekannten Langzeitwirkung vom Markt zu nehmen.


Bundesweit untersuchen Labore Eier auf Fipronil. So tauchten in Baden-Württemberg nach Ministeriumsangaben bislang keine heimischen Eier mit einer Fipronil-Belastung auf. Eier aus den Niederlanden seien nicht mehr im Handel erhältlich. Auch in Schleswig-Holstein stellte das Landeslabor kein Fipronil in Eiern aus Hühnerbetrieben der Region fest. Alle untersuchten 15 Stichproben seien einwandfrei gewesen, aus Sicherheitsgründen solle es noch weitere Analysen geben. In Rheinland-Pfalz hieß es, Hinweise, dass fipronilhaltige Mittel in rheinland-pfälzischen Geflügelhaltungen zum Einsatz gekommen seien, gebe es nach gezielten Kontrollen bisher keine.


Eier-Skandal: „Wertvolle Zeit verloren“


Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) müssen aus dem Vorfall, dass die belgische Lebensmittelsicherheitsbehörde schon Anfang Juni Erkenntnisse über eine unerlaubte Verwendung von Fipronil in Hühnerställen gehabt hat, diese Informationen aber erst am 20. Juli an die anderen EU-Länder weitergegeben hat, Konsequenzen gezogen werden.

 

„Dadurch haben wir wertvolle Zeit verloren, um dieses Geschehen einzugrenzen“, sagte der stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Hemmerling, am 8. August in einem Interview des Nachrichtensenders Phoenix. „Das Nichtfunktionieren des Schnellwarnsystems in diesem Fall ist ein großer Fehler. Dass Behörden solche Informationen zurückhalten, darf nicht wieder passieren.“

 

Die betroffenen Hühnerhalter würden Schadenersatzansprüche stellen müssen gegen die Verursacher, die das Fipronil verbotenerweise unter das aus ätherischen, pflanzlichen Ölen bestehende Desinfektionsmittel gepanscht hätten, so Hemmerling. Noch sei aber unklar, wer genau der Verursacher sei.


Unterdessen wehrte sich die belgische Lebensmittelsicherheitsbehörde FASNK gegen Vorwürfe, zu langsam reagiert zu haben. „Wir haben niemals versucht, irgendetwas zu verschleiern“, sagte FASNK-Chef Herman Diricks. „Wir werden alles, was wir getan haben, erklären.“ An diesem Mittwoch soll es zu den Vorgängen in der Behörde eine Debatte im belgischen Parlament geben. Falls Belgien im Fipronil-Skandal zu langsam gehandelt haben sollte, könnte dem Land ein EU-Vertragsverletzungsverfahren drohen.


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