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Entwicklungsminister Müller fordert Zertifizierung für Sojaimporte

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert Korrekturen bei den Sojaimporten nach Europa. Sorgen machen ihm Brandrodung und Raubbau in den Anbauländern. Im Blick hat er mit seiner Kritik auch die weltweiten Nährstoffkreisläufe und die deutschen Probleme mit der Düngeverordnung.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert Korrekturen bei den Sojaimporten nach Europa. Sorgen machen ihm Brandrodung und Raubbau in den Anbauländern. Im Blick hat er mit seiner Kritik auch die weltweiten Nährstoffkreisläufe und die deutschen Probleme mit der Düngeverordnung.


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Bundesentwicklungsminister Gerd Müller spricht sich für eine stärkere Zertifizierung von Rohstoffimporten nach Europa aus. Er begründet sein Engagement unter anderem mit dem Klimaschutz. „Wir müssen die Brandrodung und den Raubbau am Regenwald stoppen“, sagte er im Gespräch mit Agrarjournalisten in Berlin. Sein Ministerium setze sich daher im Rahmen des Freihandelsabkommen mit Indonesien für die Zertifizierung der Palmölimporte ein.


Müller betonte, dass er diese Forderung auch für die Sojaimporte nach Europa erhebt. „Diese Zertifizierung müssen wir auch auf Soja ausdehnen“, sagte Müller. Die Zertifizierung sei „das Mindeste“, was Europa für einen nachhaltigeren Sojaanbau tun könne, so Müller weiter. Er kritisierte den großflächigen Sojaanbau in Südamerika für den weltweiten Export als Tierfutter in die Veredelungszentren auch generell. „Wir entziehen mit dem Sojaanbau Nährstoffe in Südamerika und geben sie auf unsere Böden in Form von Gülle ab“, sagte Müller. Die Balance der weltweiten Nährstoffkreisläufe werde so aus dem Gleichgewicht gebracht. Angesprochen auf die Eiweißlücke, die sich in Europa und Deutschland bei einem Verzicht auf den Import von Soja als Futter ergebe, sagte Müller: „Ich plädiere für eine Kreislaufwirtschaft und eine bodengebundene Produktion, dann haben wir hier auch kein Problem mehr mit Nitrat und mit der Düngeverordnung“.


Weltweit ist Müller davon überzeugt, dass mit einer nachhaltigen Agrarproduktion das Hungerproblem in den Griff zu bekommen sei. „Wir brauchen eine nachhaltige Steigerung der Produktivität und der Bewirtschaftung“, sagte er. Die Rolle der Entwicklungspolitik sieht er darin, dafür Wissen zur Verfügung zu stellen. „Die Digitalisierung ist eine Chance, uns weltweit zu vernetzen und das Wissen auch zu verbreiten“, so Müller. Eine Welt ohne Hunger sei möglich.


Müller warnte die wohlhabenden Staaten, sich vor den weltweiten Problemen mit dem Klimawandel und der Ernährungssituation zu drücken: „Sollten wir keine Antwort auf den Klimawandel und die Welternährung haben, kommt das in Form der Flüchtlingsströme zu uns zurück“, sagte er.


In seinen Bemühungen setze das Bundesentwicklungsministerium laut Müller insbesondere auf kleinere und mittlere Strukturen in der Landwirtschaft. „90 Prozent der Agrarstrukturen auf der Welt sind Kleinbauern und wir stehen an der Seite der Kleinbauern“, sagte Müller. Die Konzentration der Unternehmen im vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft, etwa beim Saatgut, Pflanzenschutz oder in der Landtechnik sieht Müller eher skeptisch. „Ich sehe mit Sorge die Konzentration auf dem Saatgut und Pflanzenschutzmarkt etwa bei der Fusion von Bayer mit Monsanto“, sagte er.

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