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Ernährungsindustrie blickt mit Sorge auf Brexit

Jeden dritten Euro verdienen deutsche Lebensmittelhersteller heute im Ausland. Für die Ernährungsindustrie ist das Vereinigte Königreich mit einem Exportvolumen von jährlich 4,2 Milliarden Euro der fünftgrößte Absatzmarkt.

Lesezeit: 3 Minuten

Jeden dritten Euro verdienen deutsche Lebensmittelhersteller heute im Ausland. Für die Ernährungsindustrie ist das Vereinigte Königreich mit einem Exportvolumen von jährlich 4,2 Milliarden Euro der fünftgrößte Absatzmarkt. Angesichts der ungewissen wirtschaftlichen Beziehungen zu Großbritannien nach dem Brexit betrachten die Unternehmen der Branche die Entwicklungen daher mit Sorge, teilt die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) mit.


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In einer aktuellen Befragung des Verbandes äußerten 49 % der Unternehmen, dass sie negative Folgen des Brexit für die wirtschaftliche Entwicklung der Branche befürchten, 43 % erwarten keinen Einfluss. Während eine Mehrheit von 54 % der Unternehmen keine Auswirkungen auf die Gesamtexporte annimmt, gehen 61 % der Unternehmen zumindest von sinkenden Exporten in das Vereinigte Königreich aus.


Die Erwartungen sind jedoch von Branche zu Branche unterschiedlich; so erwartet beispielsweise die Backwarenindustrie negative Folgen des Brexit für ihr gesamtes Exportgeschäft. Da nur knapp die Hälfte der Unternehmen überhaupt im Exportgeschäft mit Großbritannien aktiv ist, liegt der Anteil der UK-Exporte am Gesamtexport bei der Mehrheit der Teilbranchen und Unternehmen unterhalb von 10 %.


Zollfreiheit wichtigstes Ziel nach dem Brexit


Damit das Vereinigte Königreich für die Ernährungsindustrie ein attraktiver Absatzmarkt bleibt, sprechen sich 74 % der Unternehmen für einen zollfreien Marktzugang als wichtigstes Ziel nach den Austrittsverhandlungen aus. Immerhin 60 % fordern dabei auch die Vermeidung von nicht-tarifären Handelshemmnissen wie beispielsweise abweichende Produkt- oder Kennzeichnungsvorschriften, so die BVE weiter.

 

Die Branche bereitet sich aber auch darauf vor, auf mehrere alternative Märkte auszuweichen, um fehlendes UK-Geschäft zu kompensieren. Für 43 % der Unternehmen kommen dazu andere EU-Märkte in Betracht, 29 % erwägen Märkte außerhalb der EU und 22 % rechnen mit einer Verlagerung zugunsten des Heimatmarkts Deutschland. 36 % haben noch keine Alternative in Aussicht.



„Die deutsche Ernährungsindustrie fordert von den EU-Verhandlungsführern klare Übergangsregelungen und, einen möglichst liberalen Handel im Blick zu haben“, sagt BVE- Geschäftsführerin Stefanie Sabet. „Zudem muss der Austritt transparent und zügig verhandelt werden, damit die Hersteller bald Klarheit haben, wie die künftigen Beziehungen zum Vereinigten Königreich aussehen. Auch die Öffnung neuer Märkte darf dabei nicht aus dem Blick geraten.“


Exportklima steigt weiter


Das Exportklima der Ernährungsindustrie ist im Mai 2017 deutlich angestiegen. Der Saldo aus Geschäftslage und -erwartungen stieg im Vorjahresvergleich um +8 Punkte auf 44 Punkte. Getragen wird der positive Trend durch die verbesserte aktuelle Geschäftslage. Bei der Mehrzahl der Teilbranchen verbesserte sich das Exportklima gegenüber dem Vorjahr, nur die Exporteure von Bier, Backwaren und Öl zeigten sich pessimistischer.

 

Die wichtigsten Exportmärkte sind laut Einschätzung der Unternehmen derzeit die Niederlande, Frankreich, die Schweiz, Österreich, Italien, die USA und China. Der Anteil der Unternehmen, die auch in Länder außerhalb der EU exportieren, lag im Vorjahresvergleich konstant bei 74 %. Die Erwartungen an einen steigenden Absatz in den nächsten sechs Monaten verbesserten sich für die Niederlande, Frankreich, Belgien und Spanien sowie für China und Japan.



„Der Aufschwung im Exportklima der Ernährungsindustrie bestätigt einen Trend, der sich im vergangenen Jahr angedeutet hat“, erklärt Gerd Bovensiepen, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC in Deutschland und EMEA. „Trotz der positiven Stimmung sorgt der Brexit für Unsicherheit. Einige Branchen erwarten einen Rückgang ihrer Exporte ins Vereinigte Königreich. Sie werden sich alternative Absatzmärkte suchen, wovon neben dem EU-Ausland auch Deutschland profitieren könnte.“

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