In Lippstadt auf Gut Mentzelsfelde eröffnet im Oktober das erste Schwarzwildgatter in Nordrhein-Westfalen. Bislang lagen die 18 vorhandenen Schwarzwildgatter vor allem in den neuen Bundesländern sowie in Schleswig-Holstein (1), Baden-Württemberg (1) sowie Bayern (3).

 

In einem Schwarzwildgatter werden Jagdhunde für die Jagd auf Wildschweine vorbereitet, indem gezielt eine Begegnung herbeigeführt wird, erklärt das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben. Unter kontrollierten Bedingungen lässt sich dort auch feststellen, ob ein Hund überhaupt für die Jagd auf diese wehrhafte Wildart geeignet ist. Zugleich wird dem Hundeführer mehr Sicherheit gegeben, da er erfährt, wie sein Hund am Schwarzwild arbeitet.

„Wir wollen effizient jagende Hunde, aber wir wollen sie auch behalten“, sagt Prof. Dr. Hans Wunderlich (86). Für den ausgewiesenen Fachmann gibt es keine schonendere Alternative. Ziel der Ausbildung sei, dass die Hunde Wildschweine finden, stellen, in Bewegung bringen und dem Jäger herbeiführen. Keinesfalls gehe es darum, Hunde auf Schwarzwild zu hetzen.

Betrieben wird das 4 ha große Gatter in Lippstadt von der „Schwarzwildgatter Lippstadt gUG, einer 100 %igen Tochter der Kreisjägerschaft Soest. Geschäftsführer ist Hubert Falkenstein. Das 120.000 Euro teure Projekt wurde zu 80 % aus Mitteln der Jagdabgabe finanziert.

Das Gatter – umgeben von einem 1,90 m hohen Zaun – ist in drei Bereich untergliedert: ein 1,9 ha großes Arbeitsgatter, ein ebenso großes Ruhegatter sowie ein sogenanntes Prägegatter. Dabei handelt es sich um einen 40 m langen und 5 m breiten, extra eingezäunten Bereich. In diesem leben sich derzeit sechs Wildschweine ein, die aus einem Gehege von der Weser stammen. Betreut werden sie von den beiden Gattermeistern Gerd Eckel und Volker Sandfort. Unterstützt werden sie von der Vereinigung „Kompetenzgruppe Schwarzwildgatter“.

 

Neben dem neuen Gatter in NRW sollen in Kürze bundesweit vier weitere hinzukommen: eines bei Celle in Niedersachsen, eines für das Gebiet Rheinland-Pfalz/Saarland sowie zwei weitere in Baden-Württemberg.