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DBV sieht in Beirat-Gutachten zur Tierhaltung grobe Fehler

Der DBV sieht das am Mittwoch vom Wissenschaftlichen Beirat an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt übergebene Gutachten zur Nutztierhaltung in weiten Teilen außerordentlich kritisch. „Die Analyse der derzeitigen Situation, deren methodische Grundlagen und Bewertungen haben erhebliche Schwächen."

Lesezeit: 3 Minuten

Der Deutsche Bauernverband (DBV) sieht das am Mittwoch vom Wissenschaftlichen Beirat an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt übergebene Gutachten zur Nutztierhaltung in weiten Teilen außerordentlich kritisch.


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„Die Analyse der derzeitigen Situation, deren methodische Grundlagen und Bewertungen haben erhebliche Schwächen. Die Empfehlungen der Wissenschaftler sind in Anbetracht der Konsequenzen für die Nutztierhaltung, die Bauernfamilien und für den ländlichen Raum unverantwortlich leichtfertig“, kritisierte DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken das Gutachten in einer ersten Bewertung.


Wissenschaftliche Bewertungen müssten auf umfassenden und abgesicherten Bestandsaufnahmen beruhen und nicht auf lautstarken Zurufen oder einer allgemeinen Beschreibung von Befindlichkeiten. Fragwürdig sei, wenn auf solcher Grundlage Empfehlungen von existenzieller Tragweite für die Landwirtschaft und für den Tierschutz gegeben werden.


Verbraucher zahlen freiwillig nicht mehr für Tierwohl!


Einen sehr wichtigen Zusammenhang zeige das Gutachten zwar richtig auf: Höhere Standards führen in offenen Märkten zuerst zu Produktionsverlagerungen ins Ausland. „Aus dieser Einsicht werden aber nicht die notwendigen Schlussfolgerungen gezogen“, erklärte Krüsken.


„Die im Gutachten postulierte Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für noch höhere Tierschutzstandards gründet auf zu optimistischen Annahmen“, urteilte der DBV-Generalsekretär. Der wissenschaftliche Beirat gehe von einer „beachtlichen Zielgruppe für Produkte aus tierfreundlicherer Haltung“ aus.


„Gemessen an den Marktanteilen von Labels für eine solche Tierhaltung wird diese Annahme von der Realität im Lebensmittelhandel nicht bestätigt“, stellte Krüsken fest. Auch müsse die tatsächliche Nachfrage der Verbraucher als ein Kriterium für die gesellschaftliche Akzeptanz gesehen werden.


Umbaukosten viel zu gering angesetzt


Zudem würden die Kosten des empfohlenen Umbaus der Tierhaltung zu optimistisch gesehen. Die Gutachter beziffern sie auf lediglich 3 bis 5 Milliarden Euro oder 3 bis 6 Prozent der Verbraucherausgaben. „Diese Rechnung unterschlägt unter anderem die volkswirtschaftlichen Kosten durch die Entwertung von Investitionen und die Abwanderung der Wertschöpfung aus der Tierhaltung“, schlussfolgerte Krüsken.

 

Die von der Landwirtschaft in den zurückliegenden Jahren auf den Weg gebrachten Weiterentwicklungen der Tierhaltung werden vom Gutachten im Grundsatz bestätigt, so zum Beispiel bei der Initiative Tierwohl, dem Tiergesundheitsmonitoring und der Weiterentwicklung des QS-Systems.


„Ein radikaler Umbau mit der Brechstange führt die Landwirtschaft ins Abseits und bringt den Tierschutz nicht weiter. Wir setzen statt dessen auf weitere Optimierung der Tierhaltung, der sich an gesellschaftlichen Anforderungen, aber auch an der Umsetzbarkeit im Markt, beim Verbraucher und nicht zuletzt an der praktischen Sinnhaftigkeit für den Tierschutz in den Betrieben orientiert“, erklärte Krüsken.



Lesen Sie in der top agrar 4/2015 S. 16 das exklusive Interview mit Prof. Dr. Harald Grethe.



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