Der EU-Export von frischem und gefrorenem Schweinefleisch in Drittländer wird ab sofort nicht mehr subventioniert. Das hat der zuständige Brüsseler Verwaltungsausschuss am vergangenen Donnerstag entschieden. Technisch bleibt die Einrichtung bestehen; allerdings wurden die relevanten Sätze auf Null gesetzt.
Die EU-Kommission begründete die Maßnahme damit, dass der EU-Schweinefleischmarkt - unterstützt durch die Exporterstattungen und Beihilfen zur privaten Lagerhaltung - seit Anfang des Jahres wieder im Aufwind sei. Die Schlachtschweinepreise hätten zuletzt um 30% über dem Niveau des vergangenen Novembers gelegen. Gleichzeitig seien die Ausfuhren gestiegen und die Futterkosten gesunken. Ferner werde für das zweite Halbjahr 2008 ein deutlicher Rückgang der EU-Schweinefleischproduktion erwartet.
Die Kommission will den Markt künftig genau beobachten und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten. Die Exporterstattungen in Höhe von 31,1 Euro pro 100 kg für Schlachtkörper und Teilstücke sowie von 19,4 Euro pro 100 kg für Bäuche waren im November 2007 auf Druck der Mitgliedstaaten wiedereingeführt worden, um der angespannten Situation am Binnenmarkt mit einer Kombination aus Überproduktion und hohen Futterkosten zu begegnen. Die Erstattungssätze für verarbeitete Produkte wurden zunächst nicht geändert.