Mit einer gezielten Agrarinvestitionsförderung will die FDP Verbesserungen in der Nutztierhaltung erreichen. In ihrem Bundestagswahlprogramm erteilen die Liberalen zugleich starren ordnungsrechtlichen Vorgaben oder „zu ehrgeizigen Tierwohl-Zertifizierungen“ eine Absage, weil dadurch kleine Betriebe überfordert würden und sich der Strukturwandel beschleunige.
Nicht in Frage stellt die FDP die Direktzahlungen. Das Greening als „Kopplung der Direktzahlungen an öffentliche Leistungen“ will man „kritisch begleiten“. Ein besonderes Augenmerk wollen die Freidemokraten dabei auf die Praktikabilität und eine möglichst unbürokratische Umsetzung richten.
Zur Sicherung der Artenvielfalt setzt die FDP in erster Linie auf freiwillige Maßnahmen und den „eigentumsfreundlichen Vertragsnaturschutz“. Unterstützt werden sollen Unternehmer, „die selbstbestimmt und sachkundig ihrer Arbeit nachgehen können“. Dazu zähle ein „praktikables und bewegliches Düngerecht“. Einer „weit verbreiteten Symbol- und Verbotspolitik“ setze man „Fortschrittsoptimismus durch Freiheit und Verantwortung“ entgegen.
Unterdessen bekräftigte der agrarpolitische Sprecher der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion, Hermann Grupe, die Absage seiner Partei an nationale Sonderwege. Die FDP trete für eine strikte „Eins-zu-eins-Umsetzung“ von EU-Vorgaben im Umwelt- und Tierschutz ein, sagte Grupe auf dem agrarpolitischen Forum der mitteldeutschen Bauernverbände im Rahmen der agra2017 in Leipzig.