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Fleischkonzerne sollen dem Klima mehr schaden als die Ölindustrie

Eine Studie aus den USA warnt vor einem weltweiten Ausbau der Fleischerzeugung. Das würde mit den vereinbarten Zielen zur Reduktion der Treibhausgase nicht zusammen passen. Wachse die Branche im bisherigen Tempo weiter, werde der gesamte Viehbestand bis 2050 etwa 80 Prozent des Treibhausgasbudgets der Erde verbrauchen.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Studie aus den USA warnt vor einem weltweiten Ausbau der Fleischerzeugung. Das würde mit den vereinbarten Zielen zur Reduktion der Treibhausgase nicht zusammen passen. Wachse die Branche im bisherigen Tempo weiter, werde der gesamte Viehbestand bis 2050 etwa 80 Prozent des Treibhausgasbudgets der Erde verbrauchen.


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Die fünf weltgrößten Fleisch- und Molkereikonzerne sind für mehr Treibhausgas-Emissionen verantwortlich als die einzelnen großen Ölkonzerne. Diesen Vergleich zieht eine neue Studie des Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) aus den USA gemeinsam mit der Umweltorganisation Grain. „Gemeinsam sind die fünf größten Fleisch- und Molkereikonzerne bereits heute für mehr Treibhausgas-Emissionen pro Jahr verantwortlich als die Ölkonzerne Exxon-Mobil, Shell oder BP", lautet das provokante Fazit der Studie, über die auch die Süddeutsche Zeitung (SZ) heute berichtet. Wachse die Branche im bisherigen Tempo weiter, werde der gesamte Viehbestand bis 2050 etwa 80 Prozent des Treibhausgasbudgets der Erde verbrauchen, so die Schätzung. „Der Bericht zeigt, welche zentrale Rolle diese Unternehmen bei der Verursachung des Klimawandels haben“, sagt Shefali Sharma, Leiterin des IATP-Instituts gegenüber der SZ.


Der größte Fleischkonzern der Welt aus Brasilien, JBS, führt in der Studie die Liste der größten CO₂-Verursacher an. Auf den nächsten Plätzen folgen drei US-amerikanische Konzerne: Tyson Foods, Cargill und Dairy Farmers. Deutschlands größter Molkerei-Konzern DMK steht auf Platz 21, der Fleischkonzern Tönnies belegt Rang 24.


Die Macher der Studie kritisieren, dass ein Großteil der Unternehmen in seinen CO₂-Bilanzen viel zu niedrige Werte ansetze. „Die meisten der 35 größten Fleisch- und Molkereiunternehmen berichten entweder gar nicht über ihre Treibhausgas-Emissionen oder klammern die Emissionen in der Lieferkette aus“, heißt es in dem Bericht. Diese machten aber 80 bis 90 Prozent ihrer Gesamtemissionen aus. Nur vier Konzerne haben den Angaben zufolge vollständige, nachvollziehbare Emissionsdaten vorgelegt: Nestlé (Schweiz), Danone (Frankreich), Friesland/Campina (Niederlande) und NH Foods (Japan).


Die Autoren der Studie machen ihre Kritik vor allem an der Expansionspolitik des brasilianischen Fleischkonzerns JBS fest. JBS hatte seinen Investoren in Aussicht gestellt, dass der globale Fleischkonsum im Schnitt bis 2030 um 30 Prozent steigen werde, von 37 auf 48 Kilogramm Fleisch pro Kopf. „Wenn die weltweite Fleischproduktion auf 48 kg pro Kopf ausgeweitet werden würde, wäre es unmöglich, die globalen Temperaturen davon abzubringen, auf ein gefährliches Niveau anzusteigen“, kritisieren die Autoren der Studie.


Beim Klimagipfel in Paris 2015 hatten sich die Länder darauf geeinigt, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf maximal zwei, besser noch 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Auch der Nahrungssektor müsse dazu beitragen und Emissionen reduzieren, hielten die Länder fest. Genaue Ziele und verpflichtende Vorgaben für Unternehmen und Landwirtschaft gibt es aber nicht. Umweltorganisationen wie Greenpeace fordern dafür eine Reduktion des globalen Fleischkonsums bis 2030 auf 22 Kilogramm und bis 2050 auf sogar 16 Kilogramm pro Person. In Deutschland lag der Fleischkonsum pro Person im Jahr 2016 laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bei rund 60 Kilogramm.

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