Der Landesbauernverband Brandenburg (LBV) fordert von seiner Landesregierung, sich für das Ende der Sanktionen beim Handel mit Russland einzusetzen. Landesbauernpräsident Udo Folgart hofft, dass normale Handelsbeziehungen den ökonomischen Druck auf die Betriebe lindern könnten.
In einer gemeinsamen Aktion mit der Industrie- und Handelskammer des Landes Brandenburg ruft der LBV seinen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke dazu auf, er möge sich für eine Beendigung der Sanktions- und Embargopolitik mit Russland einsetzen. Dies würde zwar nicht alle Probleme lösen, aber den starken ökonomischen Druck auf die Betriebe lindern, heißt es in einer Mitteilung der beiden Verbände. Das von Russland verhängte Importembargo für zahlreiche Agrarprodukte hat nach Ansicht von Folgart erhebliche negative Auswirkungen für die Brandenburger Landwirtschaftsbetriebe. „Schätzungsweise rund drei Cent mehr könnten die Landwirte für die Milch erlösen, wenn die Handelsbeziehungen mit Russland eine Normalisierung erfahren würden und Russland wieder als Nachfrager auf dem deutschen Markt präsent wäre“, sagte Folgart.
Die Brandenburger Unternehmen fordern in der Sache von der Landesregierung und den Parteien mehr Fürsprache bei der Bundesregierung und der Europäischen Kommission. „Die Gespräche mit der russischen Seite müssen wieder aktiviert und die Wirtschaftssanktionen schrittweise aufgehoben werden“, heißt es in der Mitteilung weiter. Parallel dazu rufen die beiden Verbände dazu auf, eine Strategie für eine solide Sicherheits- und Wirtschaftspartnerschaft zu entwickeln. Brandenburg müsse als Bundesland mit traditionell guten Beziehungen zu Russland eine Vorreiterrolle übernehmen.