In Frankreich stehen 2017 Präsidentschaftswahlen an. Die Bewerber um das Kandidatenamt bei den Sozialisten haben ihre agrarpolitischen Ziele derweil formuliert. Sie reichen von einer ökologischeren Landwirtschaft bis zu einer Stärkung der Marktposition der Landwirte gegenüber den großen Vertriebsketten.
Am 23. April 2017 wählen die Franzosen ihren neuen Präsidenten. Für die konservativen Republikaner (Les Républicains, LR) tritt der ehemalige Premierminister François Fillon an. Die Linken (Parti Socialiste, PS) des amtierenden Staatspräsidenten François Hollande müssen Ende Januar noch ihren Präsidentschaftskandidaten in einer Vorwahl bestimmen. Zwei der Kandidaten der Sozialisten, Manuel Valls und Vincent Peillon, haben dazu ihre Ziele für den Bereich Land- und Forstwirtschaft der Öffentlichkeit vorgestellt.
Valls will ökologische Standards voran bringen
Das Vorantreiben ökologischer Standards in Agrar- und Forstwirtschaft erklärte Valls zu einem seiner Hauptanliegen. Die Landwirtschaft spiele eine wichtige Rolle beim Übergang zu einer nachhaltigen, stärker an den Verbraucherinteressen orientierten Wirtschaftsweise, betonte der Linken-Politiker. Dabei sollten Landwirte und Bürger gemeinsam die Interessen einer ökologischen Landwirtschaft gegen multinationale Unternehmen verteidigen. Im Kampf gegen den Klimawandel werde er zudem mit öffentlichen Fördergeldern in kohlenstoffarme Technologien, die „grüne“ Wirtschaft und in die Kreislaufwirtschaft investieren, kündigte der Präsidentschaftskandidat an. Außerdem wolle er die Bereiche Ökologie, Industrie und Energie in einem Ministerium zusammenfassen.
Peillon zielt auf marktpolitische Instrumente
Peillon stellte die Landwirtschaft als eines seiner wichtigsten Handlungsfelder in den Fokus seines politischen Programms. Zentral sind für ihn die Themen Energiewende, die Unterbindung von Dumpingpreisen und der Schutz der regionalen Landwirtschaft im weltweiten Wettbewerb. Seine Ziele wolle er über marktpolitische Instrumente in der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) und die Stärkung der Marktposition der Landwirte gegenüber den großen Vertriebsketten erreichen, erläuterte Peillon. Einige seiner vorgeschlagenen Regulierungsmaßnahmen wie beispielsweise die Verwendung von 20 Prozent Bioprodukten in Kantinen bis zum Jahr 2022, der Ersatz von Pflanzenschutzmitteln durch natürliche Methoden und eine Optimierung der Fruchtfolgen sowie die Förderung von Biogasanlagen stünden im Einklang mit der Politik des bisherigen französischen Staatspräsidenten François Hollande.