Das Jahr 2017 brachte für die Bauern einige Schwierigkeiten mit sich: Viel Regen, die steigende Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest, noch mehr Bürokratie, häufige Hilflosigkeit bezüglich der Auswirkungen von Wölfen, Bibern oder sogar Nandus, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Bauernpräsident Detlef Kurreck diese Woche auf dem Bauerntag in Linstow.
Eine weitere Baustelle, so Kurreck, sei das Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit. NGO´s würden als vermeintliche Vertreter des Guten schlechthin akzeptiert, doch sie verdienten ihr Geld, in dem sie andere schlecht machten. „Auch im vergangenen Jahr gab es viele Beispiele dafür, reißerische Berichte über das angebliche Gift auf unseren Tellern, über angeblich flächendeckende Missstände in den Ställen und auf den Äckern“, dabei gebe es in Deutschland scharfe Auflagen im Umwelt- und Tierschutz. „Bei Lichte betrachtet, bleibt von den Berichten nur wenig Substanz übrig“, so Kurreck.
Deshalb nehme die Öffentlichkeitsarbeit im Verband einen hohen Stellenwert ein. Wichtiges Stichwort dabei: die Transparenz. „Wir haben nichts zu verbergen!“, stellte der Präsident klar. In Zeiten, in denen der Politik das Atomthema abhanden gekommen sei, werde die Lücke mit Landwirtschaft gefüllt. Zu Nahrungs-, Umwelt- und Landwirtschaftsthemen gebe es in vielen Medien kaum noch eine objektive Vielfalt von Meinungen, sagte der Präsident. Bauernschelte sei salonfähig geworden. „In den Regionalteilen der Zeitungen finden sich oft sachliche Berichterstattungen. Dort, wo sich Redakteure und Landwirte noch persönlich kennen, ist man mit Vorurteilen nicht so schnell bei der Sache.“
Und die Aufgaben werden nicht kleiner, wagt man einen Blick in die Zukunft. Die Gemeinsame europäische Agrarpolitik, kurz GAP, prägt immer häufiger die Diskussionen unter Landwirten und auch im Verband.