Immer mehr Rinderhalter in Bayern geben auf, weil sie die massive Kritik aus der Öffentlichkeit nicht mehr aushalten. Vor allem kleine Höfe schließen ihre Kuhställe zu, berichtet der Fürther Kreisobmann des Bauernverbands, Peter Köninger aus Wilhermsdorf gegenüber den Nürnberger Nachrichten.
Wie tief die Angst der Bauern vor dem Bürger schon sitzt, musste er erfahren, als er Teilnehmer für eine Öffentlichkeitsveranstaltung auf einem Hof suchte: Als Absagegründe vieler seiner Berufskollegen wurden die niedrigen Milchpreise und die politische Forderung nach dem Verbot der Anbindehaltung für die Tiere angeführt.
Tatsächlich sei es aber der massive Druck aus der Öffentlichkeit, von NGOs und Medien, der viele Bauern abschreckt. Immer öfter würden Ställe beschmiert, in denen die Kühe in Anbindehaltung stünden, so die Zeitung weiter. Bauernkinder würden gemobbt. Da würden viele Rinderhalter die Reißleine ziehen und die Kühe abschaffen.
BBV-Geschäftsführer Helmut Wolf vermutet, dass sich die Gesellschaft nicht darüber bewusst ist, welche Folgen die Diskussion hat. Auf der einen Seite sei man gegen Großbetriebe in der Landwirtschaft – auf der andere Seite lege man Kleinbetrieben Steine in den Weg.
Und Kreisobmann Köninger erwartet, dass deshalb nach der Schweinehaltung auch die Rinderhaltung mehr und mehr aus dem Landkreis Fürth verschwinden wird – und sich die Entwicklung weiter auf Großbetriebe konzentriert. Ohne Rinder aber, warnt der Bauernverbandschef, sei eine flächendeckende Grünlandbewirtschaftung nicht möglich.