Futterzukauf wegen Dürre: „Banken wollen ein Konzept“
Vielen Rinderhaltern fehlt Futter. Beim Grünland ist verbreitet die Narbe vertrocknet, sodass der dritte und vierte Schnitt oft ausgefallen ist. Der Mais hat häufig verkümmerte Kolben. Wie stark die Futterknappheit für den Winter ausfällt und wie die Betriebe am besten reagieren können, hängt vom Einzelbetrieb ab.
Vielen Rinderhaltern fehlt Futter. Beim Grünland ist verbreitet die Narbe vertrocknet, sodass der dritte und vierte Schnitt oft ausgefallen ist. Der Mais hat häufig verkümmerte Kolben – wenn sie überhaupt ausgebildet sind. Wie stark die Futterknappheit für den Winter ausfällt und wie die Betriebe am besten reagieren können, hängt vom Einzelbetrieb ab. Wir sprachen mit Jörg Claußen. Er ist Unternehmensberater bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein:
Durch die Dürreprobleme brauchen viele Tierhalter einen Kredit. Was müssen Sie der Bank dafür vorlegen?
Claußen: In der Tat ist in den letzten Wochen die Beratung zur Liquiditätssicherung gestiegen. Für den Kredit sollte der Landwirt die betrieblichen Kennzahlen sowie ein Konzept für die Rückzahlung vorlegen können.
Welche Kennzahlen meinen Sie?
Claußen: Die Banken wollen in der Regel eine Auswertung der letzten drei Wirtschaftsjahre, den Geldrückbericht und mindestens einen Liquiditätsplan sehen. Den Geldrückbericht erstellt der Steuerberater. Die Auswertung und den Liquiditätsplan kann der Landwirt mithilfe eines Beraters ausarbeiten.
Was bringen diese Kennzahlen für den Kredit?
Claußen: Die Kennzahlen zeigen schwarz auf weiß, welche Schwachstellen der Betrieb hat. Sie müssen dem Bankberater erklären können, warum sich aktuell Liquiditätslücken ergeben, zum Beispiel wegen teurerer Futterzukäufe oder schlechter Auszahlungspreise. Außerdem will der Banker wissen, wie Sie die Verbindlichkeiten in Zukunft wieder zurückführen wollen.
Wie beeinflusst das Konzept zur Kreditrückzahlung die Entscheidung der Bank?
Claußen: Wenn Sie den Berater davon überzeugen, dass Sie ein gutes Konzept haben und in Zukunft wieder schwarze Zahlen schreiben, bekommen Sie den Kredit auch schneller ausgezahlt.
Viele Betriebe brauchen schnell Geld, da sie zügig Futter zukaufen müssen. Wie lange dauert es, bis das Geld auf dem Konto ist?
Claußen: Das kommt darauf an, wie vertraut Sie und Ihre Bank schon im Vorfeld mit Ihren Betriebszahlen sind. Wenn Sie bereits regelmäßig einen Plan mit Ihrem Berater sowie einen Soll-Ist-Vergleich erstellen und die Bank laufend informieren, können Sie den Kredit in zwei Wochen aushandeln. Muss Ihr Berater den Plan hingegen noch erstellen und sieht die Bank die Zahlen das erste Mal, kann es bis zu zwei Monate dauern, bis das Geld fließt.
Übersicht 1 zeigt die Kosten für die verschiedenen Futtermittel. Beachten Sie hier aber die regionalen Preisunterschiede.
Übersicht 2 verdeutlicht, wie sich die alternativenFutterrationen im Vergleich zur Mais- und Grassilage rechnen.
Eine Abstockung kostet Sie bei den aktuellen Preisen 2 258 € im Jahr/Tier, sodass sich der Futterzukauf meistens lohnt.
Marginaler Futterpreis: Die Grenzkosten, bis zu denen sich der Grundfutterzukauf lohnt, liegt bei 155 €/t. Dieser Wert ergibt sich aus den Grenzkosten/Tierplatz/Jahr (2 258 €) geteilt durch die jährliche Grundfuttermenge (14,6 t).
Vielen Rinderhaltern fehlt Futter. Beim Grünland ist verbreitet die Narbe vertrocknet, sodass der dritte und vierte Schnitt oft ausgefallen ist. Der Mais hat häufig verkümmerte Kolben – wenn sie überhaupt ausgebildet sind. Wie stark die Futterknappheit für den Winter ausfällt und wie die Betriebe am besten reagieren können, hängt vom Einzelbetrieb ab. Wir sprachen mit Jörg Claußen. Er ist Unternehmensberater bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein:
Durch die Dürreprobleme brauchen viele Tierhalter einen Kredit. Was müssen Sie der Bank dafür vorlegen?
Claußen: In der Tat ist in den letzten Wochen die Beratung zur Liquiditätssicherung gestiegen. Für den Kredit sollte der Landwirt die betrieblichen Kennzahlen sowie ein Konzept für die Rückzahlung vorlegen können.
Welche Kennzahlen meinen Sie?
Claußen: Die Banken wollen in der Regel eine Auswertung der letzten drei Wirtschaftsjahre, den Geldrückbericht und mindestens einen Liquiditätsplan sehen. Den Geldrückbericht erstellt der Steuerberater. Die Auswertung und den Liquiditätsplan kann der Landwirt mithilfe eines Beraters ausarbeiten.
Was bringen diese Kennzahlen für den Kredit?
Claußen: Die Kennzahlen zeigen schwarz auf weiß, welche Schwachstellen der Betrieb hat. Sie müssen dem Bankberater erklären können, warum sich aktuell Liquiditätslücken ergeben, zum Beispiel wegen teurerer Futterzukäufe oder schlechter Auszahlungspreise. Außerdem will der Banker wissen, wie Sie die Verbindlichkeiten in Zukunft wieder zurückführen wollen.
Wie beeinflusst das Konzept zur Kreditrückzahlung die Entscheidung der Bank?
Claußen: Wenn Sie den Berater davon überzeugen, dass Sie ein gutes Konzept haben und in Zukunft wieder schwarze Zahlen schreiben, bekommen Sie den Kredit auch schneller ausgezahlt.
Viele Betriebe brauchen schnell Geld, da sie zügig Futter zukaufen müssen. Wie lange dauert es, bis das Geld auf dem Konto ist?
Claußen: Das kommt darauf an, wie vertraut Sie und Ihre Bank schon im Vorfeld mit Ihren Betriebszahlen sind. Wenn Sie bereits regelmäßig einen Plan mit Ihrem Berater sowie einen Soll-Ist-Vergleich erstellen und die Bank laufend informieren, können Sie den Kredit in zwei Wochen aushandeln. Muss Ihr Berater den Plan hingegen noch erstellen und sieht die Bank die Zahlen das erste Mal, kann es bis zu zwei Monate dauern, bis das Geld fließt.
Übersicht 1 zeigt die Kosten für die verschiedenen Futtermittel. Beachten Sie hier aber die regionalen Preisunterschiede.
Übersicht 2 verdeutlicht, wie sich die alternativenFutterrationen im Vergleich zur Mais- und Grassilage rechnen.
Eine Abstockung kostet Sie bei den aktuellen Preisen 2 258 € im Jahr/Tier, sodass sich der Futterzukauf meistens lohnt.
Marginaler Futterpreis: Die Grenzkosten, bis zu denen sich der Grundfutterzukauf lohnt, liegt bei 155 €/t. Dieser Wert ergibt sich aus den Grenzkosten/Tierplatz/Jahr (2 258 €) geteilt durch die jährliche Grundfuttermenge (14,6 t).
