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GAP: Schulterschluss zwischen öko und konventionellen Betrieben

Die DLG will gemeinsam mit der ökologischen Landwirtschaft in die Offensive bei den Verhandlungen um die EU-Agrarreform nach 2020 gehen. Beide wollen einen Systemwechsel hin zur Honorierung von Leistungen der Landwirtschaft einleiten. DBV-Präsident Joachim Rukwied wehrt eine Gesprächsbereitschaft dazu ab.

Lesezeit: 3 Minuten

Die DLG will gemeinsam mit der ökologischen Landwirtschaft in die Offensive bei den Verhandlungen um die EU-Agrarreform nach 2020 gehen. Beide wollen einen Systemwechsel hin zur Honorierung von Leistungen der Landwirtschaft einleiten. DBV-Präsident Joachim Rukwied wehrt eine Gesprächsbereitschaft dazu ab.


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Der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Carl-Albrecht Bartmer, und Bioland-Präsident Jan Plagge wollen gemeinsam für eine Neuorientierung der EU-Agrarzahlungen ab 2020 kämpfen. „Wir wollen die Option eröffnen, dass Nachhaltigkeit honoriert wird“, sagte Bartmer am Dienstag in Berlin. Bartmer will dafür offensiv auf die Gesellschaft zu gehen und ihr ein Angebot unterbreiten. „Wir müssen gegenüber der Gesellschaft rechtfertigen können, wie wir die Flächen nutzen“, so Bartmer. Er will die Nachhaltigkeit eines Betriebes als Ganzes über Indikatoren wie Nährstofffrachten, Biodiversität oder Erosion messen. Daran könnten sich dann die EU-Agrarzahlungen orientieren. Als beispielhaft dafür bezeichnete er das DLG-Zertifizierungssystem.


Plagge für Basisprämie mit "top ups" für Tierwohl und Umweltleistungen


Bioland Präsident Plagge sieht in dem Reformvorschlag für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) von EU-Agrarkommissar Phil Hogan Potenzial, Veränderungen hin zu bekommen. Hogans Vorschlag, Cross Compliance, das Greening und die Umweltmaßnahmen aus der zweiten Säule zusammen in ein flexibles Konzept zu fassen, hält Plagge für einen guten Rahmen. Es sei vorteilhaft, dass die Kommission dazu wenig konkret geworden sei, so könne das Konzept noch entwickelt werden. Plagge ist überzeugt, dass ein solcher Wechsel Bürokratie einsparen wird. Er verweist auf den Ansatz der ökologischen Lebensmittelwirtschaft, die Direktzahlungen auf eine Basisprämie zu reduzieren und diese dann über freiwillig wählbare „top ups“ für Tierwohl, Klima-, Umwelt- und Naturschutz aufzustocken. Viel Potenzial bescheinigt er auch dem Punktesystem, dass der Deutsche Landschaftspflegeverband im Jahr 2016 vorgestellt hatte. Er sei optimistisch, dass es einen großen Schritt nach 2020 geben könne, gibt sich Plagge zuversichtlich. „Wir versuchen den DBV und Copa/Cogeca dazu zu überzeugen, eine mutige Haltung einzunehmen“, sagte Plagge am Dienstag. „Meine Botschaft an Herrn Rukwied ist, jetzt gemeinsam in die Offensive zu gehen“.


Rukwied weist Bartmer und Plagge zurück


Der Deutsche Bauernpräsident Joachim Rukwied reagiert auf das Angebot allerdings zurückweisend. Er betonte, dass für ihn Hogans Vorschläge die Basis für die weitere Diskussion bildeten. „Wenn die DLG ihr Nachhaltigkeitsmodell vermarkten will, kann sie das machen, das spielt aber in Brüssel überhaupt keine Rolle“, antwortete er auf die Frage, ob er gesprächsbereit gegenüber DLG und Bioland sei. In den Brüsseler Agrarverhandlungen zähle für ihn eine stabile Achse zwischen Deutschland und Frankreich, so Rukwied weiter.


Unterstützung kommt aus der Agrarforschung


Unterstützung erhalten Bartmer und Plagge hingegen aus der Agrarforschung. Es bestehe die Notwendigkeit bereits jetzt den Ausstieg aus dem Direktzahlungssystem für 2027 einzuleiten, sagte Prof. Alfons Balmann vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung (IAMO) in Halle. „Ansonsten wird sich die Frage in sieben Jahren genauso wieder stellen“, sagte er. Die gesellschaftliche Kritik werde nicht nachlassen, wenn sich die Landwirtschaft nicht mit deren Inhalt beschäftige, so Balmann. Viele Vorwürfe hinsichtlich Tierwohl, Treibhausgasemissionen, Biodiversitätsverlusten und Düngung seien berechtigt, so Balmann. Die Vorschläge von Hogan zur GAP-Reform orientieren sich für Balmann noch zu sehr an der „alten EU“ vor der Osterweiterung. Besonders kritisch sieht Balmann die Möglichkeit, die Direktzahlungen nach Betriebsgröße zu kappen. „Für Kappung und Degression gibt es keine wissenschaftlichen Belege“, sagte er.

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