Heiße Tage und gleichzeitig kühle Nächte – für die Stalllüftung ist dieses Wetter ungünstig. Welches Lüftungssystem damit am besten zurechtkommt, hat die Landwirtschaftskammer NRW in einem Langzeittest untersucht.
Heiße Tage und gleichzeitig kühle Nächte – für die Stalllüftung ist dieses Wetter ungünstig. Welches Lüftungssystem damit am besten zurechtkommt, hat die Landwirtschaftskammer NRW in einem Langzeittest untersucht. Jeweils 15 Monate wurden drei Zuluftsysteme in einem Maststall getestet:
Ungedämmter Dachraum: Die Frischluft strömt unterhalb der Traufe in den Dachraum und dann über Zuluftöffnungen in der Decke in die Stallabteile (Strahllüftung).
Gedämmter Dachraum: Die Frischluft kommt über die Traufe in den Dachraum. Von dort strömt sie über eine Schlitzlüftung über den Abteilgängen in die Abteile.
Gedämmter Luftkanal: Die Frischluft wird am Nordgiebel in den wärmegedämmten Luftkanal gesaugt. Von diesem großen Hauptkanal zweigen gedämmte Querkanäle ab. Über Zuluftventile in der Stalldecke strömt die Luft letztlich in die Abteile.
Ergebnisse
Beim ungedämmten Dach folgt die Raumtemperatur in den Sommermonaten der Außentemperatur. Es kommt folglich zu starken Tag-Nacht-Schwankungen – bis zu 12°C Temperaturunterschied wurden im Test gemessen. Um den Hitzestress zu mindern, muss man am Klimacomputer den Regelbereich und die Sollwerte optimal einstellen.
Im Winter, insbesondere in kalten Nächten, war es in den Abteilen nicht gleichmäßig warm. Eine vom Klimaregler gesteuerte Heizung ist deshalb empfehlenswert.
Beim gedämmten Dach schwankten die Abteiltemperaturen im Vergleich zu den Außentemperaturen weniger stark. Selbst im Sommer blieben die Tag-Nacht-Schwankungen in einem verträglichen Rahmen von 5°C. Besonders nachts kühlten die Abteile nicht so stark aus wie beim ungedämmten Dach.
Auch im Winter waren die Schwankungen in jedem Abteil deutlich geringer. Die Lüftungstechnik konnte das Klima leichter und präziser regeln.
Die Effekte eines gedämmten Zuluftkanals sind mit denen eines gedämmten Dachs weitgehend identisch. Lediglich in der Mittagshitze gab es Unterschiede: Je länger sich der Weg durch das Kanalsystem hinzog, desto mehr erwärmte sich die Luft.
Auch im Winter waren die Temperaturen am Ende des Hauptkanals sowie in den hinteren Querkanälen zeitweise um 2 bis 3°C wärmer. Vermutlich nimmt die Luft die Wärme aus dem darunter liegenden Zentralgang bzw. Abteil auf.
Fazit
Temperaturschwankungen bekommen die Schweine am stärksten bei einem ungedämmten Dachraum zu spüren. Bei einem gedämmten Dach oder Zuluftkanal fällt es der Regelungstechnik zudem leichter, das gewünschte Klima zu erreichen und zu halten.
Diese Meldung stammt aus der aktuellen top agrar 6/2018, Spezialteil Schweinehaltung.
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Heiße Tage und gleichzeitig kühle Nächte – für die Stalllüftung ist dieses Wetter ungünstig. Welches Lüftungssystem damit am besten zurechtkommt, hat die Landwirtschaftskammer NRW in einem Langzeittest untersucht. Jeweils 15 Monate wurden drei Zuluftsysteme in einem Maststall getestet:
Ungedämmter Dachraum: Die Frischluft strömt unterhalb der Traufe in den Dachraum und dann über Zuluftöffnungen in der Decke in die Stallabteile (Strahllüftung).
Gedämmter Dachraum: Die Frischluft kommt über die Traufe in den Dachraum. Von dort strömt sie über eine Schlitzlüftung über den Abteilgängen in die Abteile.
Gedämmter Luftkanal: Die Frischluft wird am Nordgiebel in den wärmegedämmten Luftkanal gesaugt. Von diesem großen Hauptkanal zweigen gedämmte Querkanäle ab. Über Zuluftventile in der Stalldecke strömt die Luft letztlich in die Abteile.
Ergebnisse
Beim ungedämmten Dach folgt die Raumtemperatur in den Sommermonaten der Außentemperatur. Es kommt folglich zu starken Tag-Nacht-Schwankungen – bis zu 12°C Temperaturunterschied wurden im Test gemessen. Um den Hitzestress zu mindern, muss man am Klimacomputer den Regelbereich und die Sollwerte optimal einstellen.
Im Winter, insbesondere in kalten Nächten, war es in den Abteilen nicht gleichmäßig warm. Eine vom Klimaregler gesteuerte Heizung ist deshalb empfehlenswert.
Beim gedämmten Dach schwankten die Abteiltemperaturen im Vergleich zu den Außentemperaturen weniger stark. Selbst im Sommer blieben die Tag-Nacht-Schwankungen in einem verträglichen Rahmen von 5°C. Besonders nachts kühlten die Abteile nicht so stark aus wie beim ungedämmten Dach.
Auch im Winter waren die Schwankungen in jedem Abteil deutlich geringer. Die Lüftungstechnik konnte das Klima leichter und präziser regeln.
Die Effekte eines gedämmten Zuluftkanals sind mit denen eines gedämmten Dachs weitgehend identisch. Lediglich in der Mittagshitze gab es Unterschiede: Je länger sich der Weg durch das Kanalsystem hinzog, desto mehr erwärmte sich die Luft.
Auch im Winter waren die Temperaturen am Ende des Hauptkanals sowie in den hinteren Querkanälen zeitweise um 2 bis 3°C wärmer. Vermutlich nimmt die Luft die Wärme aus dem darunter liegenden Zentralgang bzw. Abteil auf.
Fazit
Temperaturschwankungen bekommen die Schweine am stärksten bei einem ungedämmten Dachraum zu spüren. Bei einem gedämmten Dach oder Zuluftkanal fällt es der Regelungstechnik zudem leichter, das gewünschte Klima zu erreichen und zu halten.
Diese Meldung stammt aus der aktuellen top agrar 6/2018, Spezialteil Schweinehaltung.