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Geflügelbranche gibt Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland Note 6

Deutschland bleibt für Unternehmen der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft ein insgesamt attraktiver Standort. Ein düsteres Bild malt allerdings die Geflügelbranche. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen im Auftrag der Heinz Lohmann Stiftung.

Lesezeit: 4 Minuten

Deutschland bleibt für Unternehmen der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft ein insgesamt attraktiver Standort. Ein düsteres Bild malt allerdings die Geflügelbranche. Das ist eines der zentralen Ergebnisse einer Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen im Auftrag der Heinz Lohmann Stiftung. Befragt wurden 234 Experten aus den vier Branchen Backwaren, Bier, Molkerei und Geflügelwirtschaft sowie 2.009 Verbraucher.

 

„Trotz hohen Wettbewerbs- und Preisdrucks aufgrund der Konzentration im Handel und starker Regulierungstendenzen zeichnen die Branchenexperten tendenziell ein positives bis befriedigendes Bild vom Standort Deutschland“, fasst Prof. Dr. Rainer Kühl ein Teilergebnis zusammen. 64 % der Experten aus der Backwarenbranche werteten die Standortqualität Deutschlands als sehr gut oder gut. Vertreter der Milchbranche und der Geflügelwirtschaft stuften dagegen den Standort Deutschland zu 67 bzw. 75 % nur als befriedigend oder ausreichend ein.

 

Überwiegend (sehr) gute Bewertungen erhält der Standort Deutschland von den befragten Experten für das Image deutscher Produkte im Ausland, die Infrastruktur, die Funktionsfähigkeit der Lebensmittelüberwachung sowie die Vorreiterrolle in Bezug auf Tier- und Umweltschutzgesetze. In Bezug auf die Verfügbarkeit von Auszubildenden und Fachkräften bewerten die Interviewpartner den Standort kritisch.

 

Bei der Frage und Beurteilung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland zeigt sich allerdings ein heterogenes Meinungsbild. Während sie in den Branchen Backwaren und Bier noch überwiegend als gut eingeschätzt wird, rangiert sie in der Milchbranche und der Ernährungsindustrie bei „befriedigend“. Am schlechtesten beurteilt die Geflügelbranche die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland. Hier schätzen fast 40 % die Wettbewerbsfähigkeit nur „mangelhaft/ungenügend“ ein.

 

Herkunft Deutschland ist Qualitätsmerkmal


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Die Studie zeigt ebenfalls auf, dass Deutschland für die Verbraucher als Herkunftsort von Lebensmitteln relevant ist. Acht von zehn befragten Verbrauchern geben an, dass die Herkunft ‚Deutschland‘ für sie (auch) in Zukunft ein wichtiges Qualitätsmerkmal sein werde. Diese Einschätzung deckt sich mit der der befragten Experten.

 

Die deutliche Mehrheit der befragten Verbraucher teilt in diesem Zusammenhang die Aussage, dass „es für Deutschland spricht, dass deutsche Produkte auch im Ausland nachgefragt werden“. Laut Prof. Kühl zeigen die Befragungsergebnisse, dass die Verbraucherakzeptanz und die Grundhaltung gegenüber Exportüberschüssen größer ist, als von den Experten erwartet. Die Ausnutzung inländischer (Umwelt-) Ressourcen zur Versorgung internationaler Lebensmittelmärkte werde aber in Teilbereichen zunehmend kritischer gesehen.

 

Die Gießener Wissenschaftler schlussfolgern: „Insgesamt zeigt unsere Untersuchung, dass der Standort Deutschland bei der Lebensmittelproduktion wie auch aus Sicht der Verbraucher ein erhaltenswertes Image genießt.“





 

Verbraucher wollen mehr Nachhaltigkeit

 

Die Konsumenten würden allerdings beginnen, ihr Verhalten beim Einkauf von Lebensmitteln zu überdenken: „Zu den neuen Bedürfnissen der Verbraucher zählt der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit.“ Gleichzeitig führen die vielfältigen Werthaltungen und Ansprüche der Konsumenten, die oftmals auch alle zugleich in einem Produktangebot vorgefunden werden, zu einer großen Produktvielfalt.

 

Der verbraucherbezogene Teil der bevölkerungsrepräsentativen Studie zeigt auf, dass vegane Lebensmittel, Insektenprotein oder In-Vitro-Fleisch („Kunstfleisch“) als neue Konsumtrends ausgegeben werden, aber die Präferenz nach diesen Produkten derzeit nur mäßig ausgeprägt ist. So wünschten sich auf der einen Seite 12 bis 18 % der Befragten mehr vegane Produktvarianten bzw. Alternativen. Gleichzeitig haben 19 bis 37 % der Verbraucher keine Einwände, wenn sich dieses Angebot wieder verringern würde.

 

Ein Viertel der befragten Experten wiederum prognostiziert, dass die inländische Nachfrage nach veganen Lebensmitteln steigen werde. Genauso viele Experten widersprechen allerdings. Bei Insektenprodukten und „Kunstfleisch“ ergibt sich auf Verbraucherseite ein klares Bild: Knapp ein Drittel der Befragten kann sich den Kauf dieser Produktvarianten vorstellen, ein weiteres Drittel lehnt Insekten als Proteinquelle entschieden ab.

 

Bei In-Vitro-Fleisch („Kunstfleisch“) überwiegt die Skepsis. Über 75 % können sich einen Kauf dieses Produktes derzeit nicht vorstellen.

 

Zu einer anderen Einschätzung kommen die befragten Experten: Sie sehen bei beiden Produktvarianten auf Dauer eine Konkurrenz zu herkömmlichen tierischen Lebensmitteln. 38 % der befragten Geflügelexperten stimmen der Aussage zu, dass In-Vitro-Fleisch in mehr als zehn Jahren Geflügelfleisch ersetzen werde. Bei herkömmlichem Fleisch betonen dies sogar 50 % der Befragten.



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