Gefrorener Mais wird als mögliche Quelle für einen noch anhaltenden Ausbruch von Listeria monocytogenes genannt. Zumindest ist dies das Ergebnis einer Analyse zur raschen Ausbruchsbewertung, dem sogenannten „Rapid Outbreak Assessment“ der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC).
Bis zum 8. März dieses Jahres wurden 32 Infektionen mit dieser Form der Listeriose gemeldet. Sechs Menschen starben daran. Zu den seit 2015 von dieser Erkrankung betroffenen EU-Mitgliedstaaten zählen Dänemark, Finnland, Österreich, Schweden und das Vereinigte Königreich. Um den diese Länder betreffenden Ausbruch des Typs von Listeria monocytogenes zu bestimmen und die beteiligte Quelle zu ermitteln, wurde eine Gesamtgenomsequenzierung durchgeführt.
Der EFSA zufolge deuten die Ergebnisse dieser Untersuchungen auf gefrorenen Mais hin, der in Ungarn erzeugt und in Polen verarbeitet worden ist. Der Bericht empfiehlt weitere Untersuchungen, um den genauen Kontaminationsort in der Lebensmittelkette zu ermitteln.
In Estland, Finnland, Polen und Schweden wurden die entsprechenden Produkte bereits zurückgerufen beziehungsweise vom Markt genommen. Die EFSA warnte aber nichtsdestoweniger davor, dass aufgrund der langen Inkubationszeit von Listeriose von bis zu 70 Tagen und der Haltbarkeit tiefgekühlter Maisprodukte noch neue Fälle auftreten könnten. Möglich sei nämlich der Verzehr von sich noch im Umlauf befindlichen Produkten, die vor der Rückrufaktion eingekauft worden seien. Es werde daher empfohlen, Tiefkühlgemüse ausreichend zu erhitzen. Dies gelte insbesondere für Personen mit erhöhtem Risiko einer Listeriose-Infektion, nämlich für ältere Menschen, Schwangere, Neugeborene und Erwachsene mit geschwächtem Immunsystem.