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Genossenschaften im Raiffeisenjahr: Zurück in die Zukunft

Während Wirtschaft und Politik das Raiffeisenjahr 2018 feiern, ist bei vielen Genossen an der Basis die Stimmung eher verhalten. Die BayWa aus München startet mit einem schwachen Betriebsmittelgeschäft und roten Zahlen ins neue Geschäftsjahr.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Matthias Schulze Steinmann, Chefredakteur vom Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:


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Während Wirtschaft und Politik das Raiffeisenjahr 2018 feiern, ist bei vielen Genossen an der Basis die Stimmung eher verhalten. Die BayWa aus München startet mit einem schwachen Betriebsmittelgeschäft und roten Zahlen ins neue Geschäftsjahr. Die RWZ in Köln erholt sich von einem ehrgeizigen Sanierungskurs inklusive Stellenabbau und der Trennung von verlustbringenden Sparten. Und bei der Agravis in Münster stimmt der Vorsitzende Andreas Rickmers Mitarbeiter und Anteilseigner auf tief greifende Veränderungen ein.


Rickmers’ Analyse ist so richtig wie schonungslos. Aus seiner Sicht wandelt sich der Agrarmarkt in Deutschland mit zunehmender Geschwindigkeit. Margen und Mengen geraten unter Druck, weil es immer weniger Landwirte gibt und immer neue Auflagen von der Düngung bis zur Tierhaltung das Wachstum bremsen. Der zu verteilende Kuchen wird nicht größer, sondern kleiner. Und das – so unterstreichen es die aktuellen Zahlen einmal mehr – in einem Geschäft mit bereits heute homöopathisch kleinen Gewinnmargen: Agravis hat im Jahr 2017 einen Umsatz von 6,4 Mrd. € bewegt, damit am Ende 25,3 Mio. € Ergebnis vor Steuern hängenblieben. Das entspricht einer Umsatzrendite von knapp 0,4 % und kann niemanden zufriedenstellen.


Zumal im Zuge der Digitalisierung neue Wettbewerber das Feld betreten. Wendige Start-ups, aber auch Milliardenkonzerne wie Amazon entdecken den Agrarhandel und hinterfragen die bestehenden Regeln. Noch weiß niemand so recht, ob Amazon auch die Logistik für Dünge-, Pflanzenschutz- und Futtermittel beherrscht. In München, Köln und Münster weiß man aber sehr wohl, dass schon ganz andere Branchen die Wucht des Wandels radikal unterschätzt haben.

 

Deshalb ist es nicht nur ehrlich, sondern auch folgerichtig, dass eine neue Generation von Vorständen Strukturen und Prozesse auf den Prüfstand stellt. Das nennt man im Rheinland „Prio“ und in Westfalen „Hanse“. Und bei so mancher inhaltlicher Verschiedenheit haben die Strategien gemeinsam, dass sie den Genossenschaftsgedanken in den Mittelpunkt rücken und mit ihm den Landwirt und die Genossenschaft vor Ort.

 

Wer im Jahr 2018 seine Kunden begeistern möchte, der muss ihnen Lösungen anbieten. Das geht los mit dem vertrauensvollen Umgang mit Betriebsdaten und maßgeschneiderter Beratung und endet im Futtermittelverkauf bei der Erstellung der Stoffstrombilanz und der Vermittlung der anfallenden Gülle. Orientierung bietet auch hier das Raiffeisenjahr und ein nach 200 Jahren noch immer faszinierender Gedanke: „Was einer nicht schafft, das schaffen viele“, gibt der 1818 geborene Friedrich Wilhelm Raiffeisen noch heute die Richtung vor. Seine Prinzipien von Solidarität und Hilfe zur Selbsthilfe sind aktueller denn je – nicht obwohl, sondern gerade weil der Markt enger wird und neue Wettbewerber das Spielfeld betreten.

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