Für die Obstbauern an der Niederelbe läuft die aktuelle Vermarktungssaison für Äpfel recht erfreulich. Zwar hätten auch in diesem Produktionsgebiet die Erzeuger unter den schwierigen Witterungsbedingungen gelitten, allerdings nicht so heftig wie die Berufskollegen in anderen deutschen Anbauregionen, berichtet das Landvolk Niedersachsen.
Nach dessen Angaben lag die Erntemenge mit etwa 200 000 t Äpfeln „nur“ um rund 30 % unter dem Durchschnitt anderer Jahre. Am Bodensee hätten die Obstbauern dagegen gerade einmal ein Viertel einer normalen Ernte einbringen können; im Rheinland habe das Minus sogar fast 50 % betragen.
Die erheblich geringere Erntemenge habe die Preise in Bewegung gebracht, wovon die Anbauer an der Niederelbe profitieren könnten. „Nach einigen ruinösen Jahren kommt endlich wieder mehr Geld in die Kassen der Obsthöfe“, erklärte der Vorsitzende der Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen, Ulrich Buchterkirch. Allerdings wies er auch darauf hin, dass einige Betriebsleiter von dieser erfreulichen Entwicklung nicht profitieren könnten, da es auch an der Niederelbe auf einzelnen Höfen praktisch einen Totalausfall der Ernte gegeben habe.
Marktbeobachter gehen dem Landesbauernverband zufolge weiter von festen Preisen für Äpfel aus. Insbesondere für die mittlerweile wichtigste Sorte an der Niederelbe, den Elstar, sähen die weiteren Vermarktungschancen gut aus. Diese sehr beliebte Apfelsorte sei in anderen deutschen Regionen kaum noch lieferbar.
Auf steigende Preise würden Verbraucher und noch mehr der Lebensmitteleinzelhandel jedoch sehr sensibel reagieren, gab das Landvolk zu bedenken. Stiegen sie zu schnell oder zu stark, wechselten die Kunden zu anderen Obstarten oder der Handel halte nach Lieferanten aus anderen Ländern mit günstigeren Konditionen Ausschau. Der Apfel von der Niederelbe könne jedoch nicht nur mit seinem Geschmack punkten; die regionale Erzeugung spare auch klimaschädliche lange Transporte zum Verbraucher