Umwelt-Aktivisten haben in Unterfranken ein 6 000 Quadratmeter großes Feld mit Genmais der Sorte Mon810 zertrampelt. Etwa 60 militante Gentechnikgegner versteckten sich in einem Waldstück, bevor sie am frühen Sonntagmorgen zuschlugen, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Die Polizei sei überrascht gewesen und beendete die Aktion erst eine Viertelstunde später. Sie nahm 56 Gentechnikgegner vorläufig fest. Gegen diese wird nun wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt.
Der Zerstörungsaktion ging ein Anti-Gentechnik-Camp in Mainstockheim (Landkreis Kitzingen) voraus, zu dem die Initiative "Gendreck weg" aufgerufen hatte. Seit Freitag warben etwa 250 Aktivisten aus dem ganzen Bundesgebiet bei Mahnwachen, Workshops und einer Podiumsdiskussion für ihre Kritik an der Agro-Gentechnik. Die Sprecher der Gruppe bezeichneten die Aktionen als vollen Erfolg. Ihr Ziel sei es ein gentechnikfreies Europa zu erreichen, sagten sie gegenüber der Süddeutschen. Die Resonanz der Bevölkerung blieb aber gering, zwar ist sie mehrheitlich gegen die Agro-Gentechnik, lehnt aber die militanten Aktionen ab. Der Kreis Kitzingen wird zunehmend zum Zentrum des Genmais-Anbaus in Bayern, ursprünglich sollte hier auf 120 ha Ackerland Mon810 angebaut werden. Aufgrund anhaltender Proteste machten die meisten Bauern jedoch einen Rückzieher, so dass jetzt nur noch 10 ha mit dem Genmais bestellt sind.
Spontane Unterschriftenaktion gegen Feldzerstörungen
Mit einer spontanen Unterschriftenaktion gegen Feldzerstörungen hat der Bundessverband deutscher Pflanzenzüchter (BDP) im Rahmen der DLG-Feldtage letzte Woche ein Zeichen gesetzt. Mehr als 800 Landwirte verurteilen "Vandalismus und Feldzerstörungen" und bekannten sich zum "Forschritt in der Landwirtschaft". Sie forderten einen fairen und fachlich geführten Dialog. Mit ihrer Unterschrift setzten die Landwirte auch ein klares Signal gegen die "Idee der gewaltfreien Feldbefreiungen" der Initiative "Gendreck weg". Außerdem stärkten die Unterzeichner den Rücken der Landwirte, deren Rechte durch einseitige Hetzkampagnen krimineller Gruppierungen immer wieder verletzt würden, erklärte der BDP. Neben der Forderung nach Forschungsfreiheit in der Wissenschaft hätten die Unterzeichner auch einen respektvollen Umgang miteinander verlangt und sich dafür eingesetzt, dass jeder Landwirt sich vorurteilfrei über Innovationen informieren und gleichberechtigt zwischen den Anbauformen unterscheiden könne.