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Trotz Buttermangel: Ostendorff warnt vor Milchpulverbergen

Butter ist derzeit weltweit knapp und teuer. Für Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff jedoch kein Grund, seine Kritik am liberalisierten Agrarhandel zu überdenken. Gegenüber der Tageszeitung taz verweist er auf eine Zunahme der privaten Lagerhaltung für Milchpulver, für ihn Beweis für die Milch-Überproduktion.

Lesezeit: 2 Minuten

Butter ist derzeit weltweit so knapp und teuer wie lange nicht mehr. Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff hat daher medienwirksam ein anderes Produkt gefunden, mit dem er den liberalisierten Agrarhandel kritisieren kann.


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So verweist Ostendorff gegenüber der Tageszeitung taz (23.7.17:"Der Butterberg ist wieder da") auf eine Zunahme der privaten Lagerhaltung für Milchpulver, was an einer massiven Überproduktion von Milch liege. So habe die EU 2016 für 103,2 Mio. Euro Milchprodukte aufgekauft und eingelagert. Im Vorjahr hätten die Aufwändungen für den Ankauf dagegen nur 2,2 Mio. Euro betragen. Mit der „öffentlichen Intervention“ auf den Agrarmärkten will die Europäische Union die Auszahlungspreise für die Bauern stützen.


Für Ostendorff ein Beweis, dass das „System der industriellen Tierhaltung für den Export“ keinen Sinn macht. Für die Erzeugung würden „Tierfabriken“ Luft und Wasser verunreinigen sowie „millionenfaches Tierleid“ erzeugen. Und dann müsse der Staat regulierend eingreifen, weil die Preise aufgrund von Überproduktion verfallen, so der Politiker. Seiner Meinung nach wird die Landwirtschaft heute mit Steuergeldern künstlich am Laufen gehalten.


Vom Weltmarkt profitieren laut Ostendorff nur Industrieunternehmen, während Bauernhöfe verschwänden. Insgesamt seien allein an Magermilchpulver Anfang Juli 2017 rund 59.400 t eingelagert gewesen. 2015 waren es nur 480 t, zitiert die taz weiter. Den größten Einzelbetrag für den Aufkauf von Agrarprodukten soll das Deutsche Milchkontor (DMK) mit 21,1 Mio. Euro vom Staat erhalten haben. Auch Tönnies und Danish Crown hätten in die private Lagerhaltung verkauft.


DBV: „Das ist keine Steuerverschwendung!“


DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken verweist in der taz unterdessen auf die Gegenleistungen der Unternehmen. „Die öffentliche Intervention ist nicht das, was das System am Laufen hält.“ Denn die EU greife erst dann ein, wenn der Preis extrem niedrig sei. „Davon kann kein Landwirt dauerhaft überleben.“ Da sie die Waren später zu einem höheren Preis verkaufe, mache sie auch keine Verluste. „Das ist keine Verschwendung von staatlichem Geld.“


Dennoch hält der Bauernverband bei einigen Produktgruppen, insbesondere beim Schweinefleisch, öffentliche Ankäufe und Einlagerungsaktionen nicht für sinnvoll. „Schließlich verkauft die öffentliche Hand die Lagerbestände wieder, wenn sich der Markt erholt.“ Das verlangsame den Preisanstieg und könne eine Markterholung belasten oder verzögern.

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