Der frühere Chef von Greenpeace, Patrick Moore, hat der Umweltschutzorganisation vorgeworfen, dass der Einsatz für Menschen nicht mehr im Vordergrund stehe. Die Ziele der Organisation hätten sich gewandelt.
Weil Greenpeace gentechnisch veränderte Pflanzen ablehne, würden Millionen Kinder sterben, so Gründungsmitglied Moore. Das Zünglein an der Waage ist seiner Meinung nach der Anbau von „Goldenem Reis“. Dieser wurde bereits 1992 entwickelt. In der Aussaat der gentechnisch veränderten Reissorte sieht Moore eine Chance den „versteckten“ Hunger in Entwicklungsländern zu bekämpfen, berichtet der Focus.
In einem Interview erklärt der Kanadier, es gebe genug Kalorien, aber zu wenig Nährstoffe. Vor allem Regionen in denen Reis das Grundnahrungsmittel ist, sei z.B. die Vitamin A-Versorgung unzureichend. Folge davon sei, dass jedes Jahr 500.000 Kinder in Entwicklungsländern erblinden. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge stirbt sogar die Hälfte von ihnen innerhalb eines Jahres nach der Erblindung.
Moore setzt daher auf den „Goldener Reis“. Diese gentechnisch veränderte Reissorte ist goldgelb und enthält eine deutlich erhöhte Menge an Beta-Carotin (Provitamin A) in den Reiskörnern, was zu der Färbung der Reiskörner beiträgt. Greenpeace habe jedoch dafür gesorgt, dass die Aussaat des „Goldenen Reises“ durch Proteste und Lobby-Arbeit seit Jahren verhindert werde. Daher sei Greenpeace mit schuld am Tod der Kinder. „Die Organisation verbreitet gezielt Fehlinformationen, zieht über die Wissenschaftler her und hat die mutwillige Zerstörung von Versuchsfeldern unterstützt“, so Moore im Focus. „Greenpeace ist nicht in der Lage, ein einziges spezifisches Gesundheitsrisiko zu nennen, das von dem Verzehr von Goldenem Reis ausgeht.“ (ad)
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