Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Grethe rät deutscher Landwirtschaft zu starker Zweiter Säule

Ungeachtet der Herausforderungen bei der globalen Ernährungssicherung hat sich der Berliner Agrarökonom Prof. Harald Grethe gegen eine weitergehende Intensivierung der Landwirtschaft an den europäischen Gunststandorten ausgesprochen. Die Sicherstellung der weltweiten Ernährung sei ein Verteilungsproblem.

Lesezeit: 2 Minuten

Ungeachtet der Herausforderungen bei der globalen Ernährungssicherung hat sich der Berliner Agrarökonom Prof. Harald Grethe gegen eine weitergehende Intensivierung der Landwirtschaft an den europäischen Gunststandorten ausgesprochen.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Die Sicherstellung der weltweiten Ernährung sei für eine wachsende Weltbevölkerung nicht in erster Linie ein Mengen-, sondern vielmehr ein Verteilungsproblem. So könne die globale Mengenbilanz bei Nahrungsmitteln auch über eine nachhaltigere Verwendung, beispielsweise durch eine Verminderung von Lebensmittelverschwendung oder einen geringeren Fleischkonsum, verbessert werden.


Der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) hält es für sinnvoll, die Nahrungsmittel dort zu produzieren, wo der Bedarf wächst. Deshalb sollte die Produktion vorrangig in Entwicklungsländern mit einem hohen Bevölkerungswachstum gesteigert werden, nicht nur um dort Nahrungsmittel bereitzustellen, sondern auch zur Förderung der dortigen Wirtschaft und Kaufkraft.


Zunehmender Rechtfertigungszwang


Die Landwirtschaft in westlichen Staaten wie Deutschland steht nach Darstellung von Grethe unter zunehmendem Rechtfertigungszwang, was ihre Methoden und vor allem ihre Wirkung auf Umwelt, Klima und Tierwohl angeht. Nach seinen Worten dürfen sich die Bauern, aber auch die Agrarpolitik hier nicht auf Verteidigungspositionen zurückziehen, sondern müssen sich den tatsächlichen Problemen stellen. Der Klima- und Ressourcenschutz dürfe beispielsweise von den Akteuren nicht als regelrechtes „Tabuthema“ behandelt und damit dem Bundesumweltministerium überlassen werden. Der Berliner Agrarökonom zeigte sich überzeugt, dass der Sektor in Bezug auf diese Problemfelder um Veränderungen, die teilweise auch agrarstrukturelle Konsequenzen nach sich ziehen dürften, nicht herumkommen werde.


Klimaziele erfordern Veränderungen


Laut Grethe zwingen aber auch die deutschen Klimaschutzziele die Landwirtschaft zu Anpassungen in der Tierhaltung, beispielsweise beim Nährstoffmanagement oder bei der Renaturierung von Moorstandorten. Dafür sind dem Wissenschaftler zufolge neue politische Steuerungsinstrumente sowie finanzielle Kompensationen für Produktionsausfälle vonnöten. In diesem Zusammenhang plädiert Grethe für die kurzfristige Umschichtung von 15 % der Mittel der Ersten Säule in die Zweite. Diese Maßnahme sei ohne weiteres bis zum Prämienjahr 2018 umzusetzen und würde damit stärker als bisher gesellschaftliche Leistungen honorieren. Grethe empfiehlt der Branche, hier „proaktiv“ voranzugehen und so auch einen Beitrag zur langfristigen Rechtfertigung der Agrargelder zu leisten.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.