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Grieshop: „Viele Berufsschulen vernachlässigen Öko-Themen“

An vielen Berufsschulen in Norddeutschland fristet das Thema Öko-Landbau noch ein Nischen-Dasein. Allerdings wächst das Interesse, mehr ökologischen Landbau in den Unterricht einzubauen, berichtet der NDR auf Basis eigener Befragungen.

Lesezeit: 3 Minuten

An vielen Berufsschulen in Norddeutschland fristet das Thema Öko-Landbau noch ein Nischen-Dasein. Allerdings wächst das Interesse, mehr ökologischen Landbau in den Unterricht einzubauen, berichtet der NDR auf Basis eigener Befragungen.


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Je nach Region gibt es aber Unterschiede: Ein angehender Landwirt aus Lüchow-Dannenberg berichtet etwa, dass in seiner Klasse jeder fünfte Azubi auf einem ökologischen Hof ausgebildet wird. An der Berufsschule Meppen im Emsland sind es dagegen nur zwei von 130 Auszubildenden, die auf einem biologischen Hof in der Lehre gehen. Dort wird weniger als ein Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet, in Lüchow-Dannenberg sind es hingegen fast 14 Prozent.


Das beeinflusse natürlich den Unterricht, sagt Sophia Decker, die an der Berufsschule Lüchow lehrt: "Ich weiß aus Fortbildungen, bei denen man mit anderen Berufsschullehrern zusammen kommt, dass man dort doch deutlich Vorbehalte hat, ökologischen Landbau zu implementieren. Das sieht bei uns einfach anders aus", sagte sie dem NDR.


In etwa zehn Prozent der Unterrichtsstunden soll "alternative Landwirtschaft" gelehrt werden - das ist in allen Berufsschulen Niedersachsens so vorgesehen. Die Realität sehe aber oft anders aus, sagt auch Carolin Grieshop, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen. Viele Schulen hätten das Thema vernachlässigt.


Das Kompetenzzentrum hat deswegen vor etwa fünf Jahren in Niedersachsen eine Initiative gestartet, um Vertreter von Landwirtschaftskammer, Landvolk, Bioverbänden, Kultus- und Landwirtschaftsministerium an einen Tisch zu holen. Seitdem spiele das Thema Öko-Landbau in den Schulen eine immer wichtigere Rolle. "Mir geht es einfach nur darum, dass die Auszubildenden befähigt werden, in beiden Systemen zu wirtschaften. In den vergangenen Jahren war es so, dass der Öko-Landbau nicht konsequent unterrichtet wurde", sagt Grieshop.


Noch sind nur etwa vier Prozent der Ausbildungsbetriebe in Niedersachsen Öko-Höfe. Aber der Öko-Landbau wächst, und damit auch die Zahl der Ausbildungsbetriebe - das beobachtet beispielsweise auch der Bioland-Verband in Schleswig Holstein. Dort zählt das Kultusministerium zwei bis zehn Prozent angehende Öko-Landwirte in jeder Ausbildungsklasse.


Zurückhaltung beim Thema kommt vom Jung-Landvolk, den jungen Vertretern des niedersächsischen Bauernverbandes. Der stellvertretende Vorsitzende Henrik Brunkhorst ist überzeugt, dass in den Schulen ausreichend Öko-Landbau unterrichtet werde: "Die Entscheidung, ob ich meinen Betrieb später ökologisch oder konventionell bewirtschaften möchte, die trifft der Landwirt nicht in der Berufsschule. Und auch nicht während der Ausbildung. Die wird später getroffen."


Das sieht auch Carolin Grieshop vom Kompetenzzentrum Ökolandbau so. Aber gerade deswegen findet sie es wichtig, "dass Grundlagen auch gelegt werden bei jungen Menschen, die vielleicht mit 17, 18 sagen: Ich will gar nicht Öko-Landwirt werden, es aber mit 30 werden". Das Kompetenzzentrum organisiert mittlerweile bundesweit Dialogforen, um das Thema stärker in die Ausbildung zu integrieren.


In Niedersachsen ist "alternative Landwirtschaft" übrigens seit etwa einem halben Jahr auch prüfungsrelevant. Das heißt, die Azubis müssen - wie in Schleswig Holstein bereits üblich - bei Tests auch Aufgaben aus dem ökologischen Bereich bearbeiten. Ein weiterer Schritt, um "Bio-Themen" stärker im Unterricht zu verankern.

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