Die Bundesregierung sollte sich lieber darum kümmern, die Hindernisse bei der Markteinführung von biobasierten Produkten auszuräumen als immer nur an dem Thema zu forschen. Das hat kurz zusammengefasst Grünen-Sprecherin Cornelia Behm gefordert.
Forschung und Entwicklung bildeten zwar eine wichtige Grundlage, räumte Behm ein. Preise und Marktstrukturen seien aber die größten Hürden, die von neuen, innovativen Produkten sehr oft nicht ohne weiteres übersprungen werden könnten.
Entsprechende Gegenmaßnahmen habe die Bundesregierung aber so gut wie keine umgesetzt beziehungsweise auch nicht vor, bemängelte die Grüne. Weder gebe es Markteinführungsprogramme noch den Abbau von Steuervergünstigungen für erdölbasierte Produkte oder den Abbau ordnungsrechtlicher Hindernisse.
Die Bundesregierung verlasse sich nach der Entwicklung von marktreifen Produkten auf den Markt, der es aber in den meisten Fällen nicht von sich aus richte. Auch die zunehmende Dominanz der energetischen statt der stofflichen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen, selbst bei Holz, lasse die Bundesregierung einfach teilnahmslos laufen ohne gegenzusteuern. Den Schaden habe vor allem die Holzindustrie, die zunehmend mit Holzknappheit und steigenden Holzpreisen kämpfe.
Zum Gegensteuern schlägt Behm vor, „umweltschädliche Subventionen für erdölbasierte und energieaufwendig erzeugte Produkte abzubauen, um zumindest Wettbewerbsgleichheit herzustellen“. Außerdem könne man die Möglichkeiten innerhalb des Ordnungsrecht nutzen und beispielsweise biologisch abbaubare biobasierte Treib- und Schmierstoffe in umweltsensiblem Bereichen wie Gewässern, aber auch in der Land- und Forstwirtschaft vorschreiben. (AgE)