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Grüne sehen EU-Saatgut-Verordnung als verpasste Chance

Unzufrieden mit der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Saatgut-Verordnung ist der Sprecher für Agro-Gentechnik der Grünen, Harald Ebner. Seiner Meinung nach wird dadurch die Biodiversität nicht gefördert. „Es genügt nicht, das Thema "genetische Vielfalt" nur über Ausnahmeregelungen abzuhandeln.

Lesezeit: 2 Minuten

Unzufrieden mit der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Saatgut-Verordnung ist der Sprecher für Agro-Gentechnik der Grünen, Harald Ebner. Seiner Meinung nach wird dadurch die Biodiversität nicht gefördert. „Es genügt nicht, das Thema "genetische Vielfalt" nur über Ausnahmeregelungen abzuhandeln. Wer den dramatischen Verlust an Pflanzensorten stoppen will, muss Sortenvielfalt nicht nur tolerieren, sondern aktiv fördern“, sagte Ebner.

 

Gerade die Ökolandbau-Züchtung, für die keine Ausnahmen vorgesehen sind, benötige völlig andere Kriterien, um den Anforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft gerecht zu werden. Der mit der Verordnung festgeschriebene bürokratische Aufwand stelle damit die notwendige dynamische Entwicklung des ökologischen Landbaus in Frage.

 

Der Grünen-Politiker weist darauf hin, dass für den Erhalt genetischer Vielfalt praktischer Anbau möglichst vieler Sorten nötig sei. „Es ist zynisch, wenn sich jetzt ausgerechnet Bundesagrarministerin Aigner als  Hüterin der genetischen Vielfalt auf deutschen Äckern inszeniert, wo sie doch in den letzten Monaten mit aller Macht gegen die Vorschläge von Agrarkommissar Ciolos für vielfältigere Fruchtfolgen gekämpft und den Ökolandbau konsequent vernachlässigt hat“, so Ebner.

 

Die Kommission hält am bisherigen Leitbild für die Pflanzenzüchtung fest, wonach neue Sorten einheitlich, klar abgrenzbar und über Generationen gleichbleibend sein müssen. Diese Kriterien und Sortenprüfungen galten auch bisher, sind aber auf die Produktionsweise großer Zuchtunternehmen ausgelegt. Die EU-Staaten konnten jedoch die nationale Umsetzung der bisherigen Richtlinien für Vereinfachungen für kleine Züchter, die Öko-Züchtung oder nicht-kommerzielle Züchtungsinitiativen nutzen, erklärt der Grünen-Politiker weiter. „Die neue Verordnung hebt diese Spielräume auf und ersetzt sie durch eng begrenzte Ausnahmeregelungen, zum Beispiel für "historische" Sorten.“

 

Ebner kündigte daher an, im weiteren Abstimmungsverfahren für mehr Engagement für die Agro-Biodiversität und für möglichst große Spielräume für die ökologische Pflanzenzucht, Erhaltungszucht-Initiativen und kleine Züchter kämpfen zu wollen. (ad)

 

Hintergrund:

EU-Kommission stellt neues Saatgutrecht vor (6.5.2013)

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