Die Freien Demokraten in Niedersachsen versuchen, wirtschaftliche Nachteile durch das Programm Natürliche Waldentwicklung (NWE) abzuwenden, in dessen Rahmen die „natürliche Entwicklung“ auf 10 % der Landeswaldflächen erfolgen und die betreffenden Flächen stillgelegt werden sollen.
FDP-Agrarsprecher Hermann Grupe rief die rot-schwarze Landesregierung daher dazu auf, bevorzugt Flächen zu berücksichtigen, die für die Bewirtschaftung weniger geeignet seien. „Die Wirtschaft und die Gesellschaft sind auf die Nutzung von Natur und Landschaft angewiesen“, betonte Grupe. Das gelte besonders für naturnahe Wirtschaftszweige wie die Land- und Forstwirtschaft, aber auch für den Verkehr, den Tourismus, das Gewerbe und das Wohnen.
Das Ziel der Maßnahmen muss nach Ansicht des FDP-Politikers deshalb darin bestehen, die biologische Vielfalt zu schützen und gleichzeitig eine angemessene Nutzung im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interesse zu verwirklichen. Zur Nachhaltigkeit gehöre nämlich auch, „hochproduktive Standorte für die Produktion des wichtigen, nachwachsenden Rohstoffes Holz zu nutzen“. Die aktuell stillgelegten und für die Bewirtschaftung weniger geeigneten Landesflächen machten zusammen rund 36 700 ha aus. Damit sei das 10-%-Ziel „deutlich übererfüllt“.