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Berichte zu steigenden Lebensmittelpreisen gehen an der Realität vorbei

Der Getreideanteil in Brotgetreideerzeugnissen ist so gering, dass sich der Getreidepreis verdoppeln müsste, um den Preis für ein Brötchen um nur einen Cent anzuheben.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Getreideanteil in Brotgetreideerzeugnissen ist so gering, dass sich der Getreidepreis verdoppeln müsste, um den Preis für ein Brötchen um nur einen Cent anzuheben. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV), Eberhard Hartelt, hat deshalb kein Verständnis für aktuelle Berichterstattungen, die steigende Preise für Grundnahrungsmittel als logische Folge einer geringeren Getreideernte in diesem Jahr voraussagen. Sie gingen an der Realität vorbei.


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In Deutschland fällt der Anteil der Verkaufserlöse der Landwirtschaft an den Verbraucherausgaben für Lebensmittel seit Jahren. Im Bereich der Brotgetreideerzeugnisse ist er mit 3,6 Prozent am niedrigsten. Falls die Preise für Brot und Brötchen tatsächlich steigen sollten, seien die Ernteausfälle durch die Trockenheit aus Sicht des BWV-Präsidenten sicherlich kein Grund dafür, sondern nur ein Vorwand.


Auch würden steigende Lebensmittelpreise den Landwirten noch nicht helfen, wichtig sei, dass eventuelle Erhöhungen auch bei Ihnen ankommen. Die Erzeugerpreise sind insgesamt zu niedrig und führen in Verbindung mit steigenden Kosten zu sinkenden Gewinnen in den landwirtschaftlichen Betrieben. Laut aktuellem Agrarbericht des Landes Rheinland-Pfalz stagniert die Einkommensentwicklung der Branche im längerfristigen Vergleich auf dem Niveau von vor zehn Jahren.


Höhere Erzeugerpreise seien deshalb dringend erforderlich, damit die Betriebe ein ausreichendes Einkommen erzielen können. Die Lebensmittelpreise müssten dafür aber nur geringfügig steigen. So würde ein Kartoffelerzeuger 400 Euro pro Hektar mehr verdienen, wenn der Preis für ein Kilogramm Kartoffeln um nur einen Cent steigen würde. Solche Preisanpassungen seien für die Bevölkerung in Deutschland zu verkraften.


In der Bundesrepublik beträgt der Anteil der Nahrungsmittel an den Gesamtausgaben nur gut 10 Prozent und ist damit einer der niedrigsten in der gesamten EU. Vor hundert Jahren waren es noch mehr als 50 Prozent.

Die Verbraucher könnten aber nur sehr begrenzt Einfluss auf die Erzeugerpreise nehmen.


BWV-Präsident Hartelt sieht deshalb die Handelsunternehmen in der Pflicht. Sie müssten im Einkauf auskömmliche Preise zahlen und damit zum Fortbestand der heimischen Landwirtschaft beitragen. Faire Erzeugerpreise würden den Betrieben auch mehr Möglichkeiten bei der betriebsindividuellen Risikovorsorge eröffnen, die durch die Auswirkungen des Klimawandels immer wichtiger wird.


Rücklagen könnten gebildet, Kulturschutzeinrichtungen installiert und Versicherungen gegen wetterbedingte Ausfälle auf breiter Basis abgeschlossen werden. Die Krisenfestigkeit der Betriebe würde auf diesem Weg deutlich erhöht. In einem Jahr wie 2018, bei dem es in großen Teilen Deutschlands massive Ernteausfälle zu beklagen gibt, wären die Betriebe dann nicht mehr auf staatliche Finanzhilfen angewiesen.

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