Baden-Württemberg „geht das Thema Agrarpolitik aus der Perspektive der Landwirte an“. Das hat Landwirtschaftsminister Peter Hauk auf dem Bauerntag des Bauernverbandes Heilbronn-Ludwigsburg betont, der am vergangenen Freitag in Ilsfeld-Auenstein stattfand.
Große agrarpolitische Themen der Zeit seien eine vielfach unbefriedigende Ertragslage der Betriebe, die Anstrengungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt sowie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nach 2020. Um einen vernünftigen Unternehmensgewinn sicherzustellen, müsse jeder Betrieb auch seine Marktchancen ausloten, erklärte der Minister.
Dort, wo baden-württembergische Produkte international gefragt seien, müssten Exportchancen genutzt werden. Und dort, wo Nachfrage nach regionalen Spezialitäten bestehe, seien Absatzchancen vor Ort zu ergreifen. Mit ihrer Regionalkampagne „Natürlich. Von daheim“ helfe die Landesregierung den heimischen Höfen, sich stärker auf den entsprechenden Märkten zu positionieren.
Lob von Hauk bekamen die baden-württembergischen Bauern für ihr Engagement im Umweltschutz. Mit Blick auf den Erhalt der natürlichen Ressourcen hätten die Landwirte „ihre Hausaufgaben gemacht und werden sie auch weiterhin machen“. Von manchen würden sie aber zu Unrecht in die Ecke der Giftspritzer und Umweltverschmutzer gestellt. Dieses „unsägliche Bauernbashing“ müsse ein Ende haben.
Unterstützung im Umweltschutz erhielten die Höfe durch ein Sonderprogramm der Landesregierung, erklärte der Ressortchef. Künftig werde zum Beispiel die Anlage von Blühstreifen in deutlich größerem Umfang gefördert. Auch werde das Land die Branche darin unterstützen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weiter zu reduzieren. Allerdings sei die Landwirtschaft auf einen effektiven Pflanzenschutz angewiesen. Und mit Blick auf die Globalisierung und den Klimawandel würden die Herausforderungen eher zu- als abnehmen.