Bienenvölker einfach per Mausklick im Internet bestellen – das ist seit November 2017 auf der Seite hektarnektar.com möglich. Die Plattform will Imker, Landwirte, Bienenzüchter und andere Unternehmen näher zusammenbringen. Am Dienstag waren die beiden Gründer der Onlineseite zu Besuch im Landwirtschaftsverlag und stellten ihr Projekt den Mitarbeitern vor.

Die beiden Brüder Mark und Martin Poreda sind keine Unbekannten: Bereits 2007 gründeten sie das bekannte Arbeitgeber-Bewertungsportal „kununu". Sechs Jahre später verkauften sie ihr StartUp für fast zehn Millionen Euro an Xing. Mit ihrem neuen Projekt Hektar Nektar sind die beiden Jungunternehmer in eine ganz neue Branche eingestiegen. „Wir hatten mit der Landwirtschaft vorher gar nichts am Hut. Wir sind typische Städter“, berichtete Martin Poreda. Auf die Idee hat uns ein Imker gebracht, der für ein ähnliches Projekt ein Investor gesucht hatte.

Amazone für Bienen

Die Plattform stellt eine Art Amazon für Bienen dar. „Es gibt für die Imker bisher keinen Marktplatz, wo Sie zum Beispiel nach Bienenrassen suchen können oder wo Sie die Möglichkeit haben, sich die Bienen per Post schicken zu lassen“, so die beiden jungen Firmengründer. Zudem sei es sehr schwierig, Bienen zu finden, meist seien diese bereits für die nächste Saison ausverkauft. Die Plattform will helfen, diese Engpässe zu vermeiden.

Bestäubungsleistungen für Landwirte

Landwirte, die Bienen für ihre blühenden Felder und Obstgärten benötigen, können die Tiere über die Plattform buchen. „Wir vermitteln auch zwischen Landwirten, die Bestäubungsleistung durch Bienen für ihre Felder suchen, und Imkern, die sich auf Bestäubung spezialisiert haben“, so der Unternehmer. Mit einer Anmeldung auf hektarnektar.com können sich Landwirte registrieren und dann direkt eine Bestäubungsleistung buchen.

Bienen übernehmen durch die Bestäubung von Pflanzen eine wichtige ökologische Rolle: „Schätzungen zufolge verdanken wir den Bienen 1/3 unserer Nahrung sowie 80 % der Obst- und Gemüsesorten“, so Poreda. Landwirte könnten mit einer professionellen Bestäubung ihre Erträge um bis zu 50 % steigern.

Unternehmen und private Haushalte als weitere Zielgruppe

Gleichzeitig soll die Plattform auch als eine Art Infobörse dienen. So wollen die Brüder mit ihrem Projekt zur Aufklärung und damit zum Schutz der Bienen beitragen. Man wolle eine Community schaffen, über die Bienenzüchter, Haushalte, Landwirte, Gärtner, Schulen und Unternehmen zusammenkommen, um die Imkerei in ihrer Aufgabe die Bienenpopulation zu erhalten, zu unterstützen und gegenseitig von dieser Zusammenarbeit zu profitieren.

Zur Plattform gelangen Sie hier.