Die Bauern in Hessen müssen sich mit der von der SPD-Landesvorsitzenden Andrea Ypsilanti angestrebten rot-grünen Regierung auf Ansprechpartner bei den Bündnisgrünen einstellen. Wie sich am vergangenen Freitag nach dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen abzeichnete, ist der Landesvorsitzende der Bündnisgrünen, Tarek Al-Wazir, in Ypsilantis Team als Minister für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz vorgesehen. Er würde damit die Nachfolge des derzeitigen Landwirtschaftsministers Wilhelm Dietzel von der CDU übernehmen. Seit dem Verlust der Mehrheit nach der letzten Landtagswahl ist Ministerpräsident Roland Koch nur noch geschäftsführend im Amt. Unterzeichnet wurde die rot-grüne Koalitionsvereinbarung auf einem Ökohof in der Nähe der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Wahl der designierten Ministerpräsidentin, die auf die Unterstützung der Fraktion Die Linke angewiesen ist, wird für den 4. November angestrebt.
Laut einem Bericht der Zeitung "Die Welt" soll Al-Wazir als stellvertretender Ministerpräsident auch zuständig sein für erneuerbare Energien. Überschneidungen gibt es daher mit den Kompetenzen von Hermann Scheer, der als Wirtschaftsminister vorgesehen ist. Im Sommer hatte der SPD-Bundestagsabgeordnete einen Gesetzentwurf erarbeiten lassen, mit dem auf Landesebene Wege aufgezeigt werden, um Hürden für erneuerbare Energien in Hessen aus dem Weg räumen, so im Bau- und Genehmigungsrecht.
