Die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken will die rund 2 200 Zuckerrübenerzeuger im Land unterstützen. „Der Zuckerrübenanbau ist für die bäuerlichen Betriebe in Rheinland-Pfalz ein wichtiges Einkommensstandbein. Wir wollen die Wettbewerbskraft unserer Zuckerrübenanbauer stärken, auch weil die Streichung der Quotenregelung durch die EU ab 2017 den Druck auf die Wirtschaftlichkeit spürbar erhöhen wird“, erklärte die Ministerin letzte Woche auf der Kuratoriumstagung des Verbandes hessisch-pfälzischer Zuckerrübenanbauer in Worms.
Rheinland-Pfalz fördere deshalb trotz massiver Haushaltseinsparungen mit großer Überzeugung das Projekt „Zukunft Zuckerrübe“, dass 2013 in die zweite Phase gestartet sei. Bis 2015 sollen dabei Empfehlungen für einen umweltschonenden und gleichzeitig wirtschaftlichen Zuckerrübenanbau in Rheinland-Pfalz erarbeitet werden; zudem geht es um die Anpassung des Zuckerrübenanbaus an den Klimawandel.
Höfken bedauerte vor den Erzeugern in Worms, dass eine Verlängerung der Marktordnungsregelungen bis 2020 gescheitert sei, für die sie sich immer eingesetzt habe, um dem Zuckersektor notwendige Anpassungen an die Reform zu erleichtern. Sie sei enttäuscht, dass die EU-Agrarminister, einschließlich der damaligen Berliner Ressortleiterin Ilse Aigner, in den Verhandlungen eingeknickt seien und am Ende der Kommission nachgegeben hätten. „Wir müssen jedoch jetzt die politischen Weichenstellungen der EU für die Zukunft unseres Zuckerrübenanbaus annehmen und unsere Chancen nutzen“, betonte Höfken.
Sie kündigte an, gemeinsam mit den bäuerlichen Interessenvertretern darauf zu achten, dass die Detailbestimmungen der neuen Marktordnungsregelungen praxisgerecht ausgestaltet werden. Mit dem starken Standort des Zuckerwerkes in Offstein, den bereits erfolgten Strukturanpassungen und den erfolgreich ausgehandelten Anhebungen der Direktzahlungen im Rahmen der europäischen Agrarreform ist Rheinland-Pfalz nach Einschätzung von Höfken für das Zeitalter ohne Anbauquoten gut gerüstet.