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Hofreiter besichtigt konventionellen Schweinestall

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat vergangene Woche auf Einladung des Bauernverbandes den Schweinemastbetrieb der Familie Harleß in Linden besucht. Mit dabei war eine Delegation um den Landtagsabgeordneten Heiner Scholing.

Lesezeit: 4 Minuten

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat vergangene Woche auf Einladung des Bauernverbandes den Schweinemastbetrieb der Familie Harleß in Linden besucht. Mit dabei war eine Delegation um den Landtagsabgeordneten Heiner Scholing.


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Landvolk-Kreisgeschäftsführer Wolf Winkelmann nutzte die Gelegenheit für Kritik: So würden die von der rotgrünen Landesregierung beschlossenen Maßnahmen genau das Gegenteil bewirken, was im Koalitionsvertrag steht. Die aktuelle Politik erschwere es den Familienbetrieben ungemein, stellte er klar.


Dass die Ziele gut, aber die Maßnahmen zu deren Erreichen die falschen seien, liege aus Sicht der gastgebenden Landwirte auch daran, dass man lange Zeit nicht miteinander geredet habe, betonte Winkelmann besonders. Solche Prozesse könnten nicht im Bundestag oder Landtag entschieden werden, sondern nur vor Ort im Dialog mit den Landwirten.


Lange verfolgte Hofreiter die Ausführungen von Karl Harleß, der seit mehreren Jahren unter dem deutschen Tierschutzlabel seine Schweine mästet und nun darüber hinaus seit Kurzem ein Demonstrationsbetrieb des MUD –Tierschutzprojektes des BMEL ist, in dem konkrete Maßnahmen zur Verringerung des Schwanzbeißens getestet werden. Es ging zudem um Beschäftigungsmaterialen für die Schweine, innovative Maßnahmen bei der Einstallung neuer Ferkel und neue Ansätzen bei der Fütterung der Tiere.


Auf die Frage von Karl Harleß, warum der Verbraucher, das Fleisch das unter dem Label des deutschen Tierschutzbundes vermarktet wird, nicht kaufe, hatte Hofreiter auch keine Antwort. Inzwischen sind von ehemals 15 an dem Tierschutzlabel teilnehmenden Betrieben nur noch fünf übrig. Harleß machte deutlich, dass man Landwirten nicht vorschreiben könne, die Auflagen zu erhöhen ohne, dass sie das bezahlt bekämen.


Der Fraktionsvorsitzende erläuterte stattdessen, dass sich die Grünen im Bundestag gut zwanzig Jahre Zeit gegeben haben, um die Landwirtschaft und die Tierhaltung umzubauen. Zentral sei für ihn deshalb beim Handel anzusetzen, „da liegt der Schlüssel“, auf den müsse man Druck ausüben.


Wolf Winkelmann forderte: „Man muss diese Zeit nutzen um praxistaugliche Haltungsformen zu entwickeln, bei denen sichergestellt ist, dass deren Produkte auch wirklich vom Verbraucher nachgefragt werden.“

Auf die weiteren Kritikpunkte, die die anwesenden Landwirte vorbrachten, reagierte Hofreiter mit der Aussage, dass die Grünen seit 2005 nicht mehr im Bund regieren.


"Glyphosat für Zusammenbruch der Arten verantwortlich!"


Auf den Umgang mit Glyphosat angesprochen, zeigte sich Hofreiter unnachgiebig: Das gehöre verboten, denn Glyphosat habe das Potenzial krebserregend zu sein und es sei aus seiner Sicht zu einem großen Teil mitverantwortlich für das „Zusammenbrechen vieler Arten“, auch in Deutschland.


Landwirt Winkelmann konterte, dass die Hersteller für die Entwicklung der Produkte verantwortlich seien, für die Zulassung der Mittel seien die Behörden zuständig. Die Landwirte schließlich wären für die sachgerechte Anwendung der Mittel zuständig. "Wir Landwirte haben keine Lust immer für etwas ausgebuht zu werden, das nach Recht und Gesetz zugelassen ist. Kein Landwirt möchte einen Stoff anwenden der krebserregend ist und möchte auch nicht, dass Arten unwiederbringlich verschwinden.“ In der Diskussion sprach Hofreiter sich dafür aus, die Präparate mit ihrer jeweiligen Wirkstoffzusammensetzung zu testen.


Milchkrise: Hofreiter für Mengenbegrenzung


Auch mit Blick auf die Krise am Milchmarkt hat der grüne Spitzenpolitiker eine Antwort, „atmender Deckel“. Wenn das Angebot größer sei als die Nachfrage, müssten alle Landwirte ihre Milchproduktion um ein, zwei oder drei Prozent senken und dann würde sich der Markt wieder einpendeln. Die Milchbauern nahmen dieses theoretische Konstrukt kritisch zu Kenntnis, denn konkrete Lösungen zur Umsetzung blieb Hofreiter schuldig.

 

Es wirkte bei dem Treffen alles ein wenig so, als käme die Lösung sämtlicher landwirtschaftlicher Probleme mit der nächsten Wahl frei Haus geliefert, würde man nur die Grünen wählen, bilanzierte das Landvolk anschließend. Winkelmann forderte, dass nicht nur der theoretische Dialog geführt werde, sondern die wertvollen Erfahrungen aus der Praxis für eine Agrarpolitik ohne Ideologie genutzt werden müssten.

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