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Horper: Ideologische Minister künftig verhindern

Mit der Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP hätte für die Bauern- und Winzerfamilien durchaus die Möglichkeit bestanden, endlich aus dem Fadenkreuz ideologischer Aktivisten einer grünen Politik zu entkommen, meint Michael Horper, der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau.

Lesezeit: 4 Minuten

Mit der Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP hätte für die Bauern- und Winzerfamilien durchaus die Möglichkeit bestanden, endlich aus dem Fadenkreuz ideologischer Aktivisten einer grünen Politik zu entkommen, meint Michael Horper, der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau.


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„Man hätte vielleicht Wege finden können, bisherige Differenzen beizulegen und so die gesellschaftliche Akzeptanz für Landwirtschaft und Weinbau zu erhöhen. Doch stattdessen wird nun die abermalige Neuauflage der großen Koalition verhandelt“, bedauert er.


Unabhängig davon, wer künftig die aus Berufssicht wichtigen Ministerien für Umwelt und Landwirtschaft führt, dürfe es sich seiner Meinung nach niemals wiederholen, dass eine Bundesumweltministerin eine ideologisch geführte Kampagne gegen den Berufsstand einleitet. Barbara Hendricks hat laut Horper jene Kluft zwischen Stadt und Land vertieft, die der Bundespräsident am Tag der Deutschen Einheit in Mainz als gefährlichen Spalt erklärt hat, den es wieder zu kitten gilt. Ein echter Bärendienst, finanziert mit Steuermitteln, findet er.


Landwirtschaft beschäftigt über 600.000 Menschen


Um die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung zu untermauern, betont Horper, dass der Produktionswert der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei höher ist als etwa der Produktionswert der Herstellung pharmazeutischer Erzeugnisse. Die Landwirtschaft beschäftige mehr als 600.000 Menschen und sei somit auch von großer volkswirtschaftlicher und arbeitsmarktpolitischer Bedeutung. Die Landwirtschaft schaffe also Lebensgrundlagen für Mensch und Tier und sorge für die sichere Versorgung mit gesunden und hochwertigen Lebensmitteln.


„Dennoch sehen sich die Bauern oft im Fokus gesellschaftlicher Kritik. Sei es, wenn ein illegaler Tiertransport zur Tierquälerei wird, sei es, wenn eine Studie das Insektensterben belegt, oder sei es, wenn das Grundwasser wegen angeblich zu hoher Düngung gesundheitsgefährdend werden könnte“, bedauert der Präsident.


Dabei werde leider nicht wahrgenommen, dass die bäuerlichen Betriebe bereits die größten Natur- und Umweltschützer sind, indem sie z. B. Agrarumweltmaßnahmen, Greening-Maßnahmen oder auch Vorgaben der neuen Düngeverordnung umsetzen. „Es scheint, als hätten viele Menschen nicht begriffen, dass jede zusätzliche Umwelt-, Natur- oder Tierwohlauflage für die Bauernfamilien einen erheblichen bürokratischen Mehraufwand darstellt und hohe Mehrkosten zur Folge hat. Dass dies in Konsequenz zu Einkommenseinbußen führt, findet in der öffentlichen Wahrnehmung kaum Platz.“


Vermehrte öffentliche Leistungen müssten daher auch entsprechend gefördert und unbürokratisch umgesetzt werden. Aus diesen Gründen empfindet Horper die systemimmanente Kritik vieler grüner Aktivisten und Lobbyisten an der Landwirtschaft als haltlos. Denn der Schutz und die Nutzung der natürlichen Ressourcen - welche Basis jeglicher Landwirtschaft sind - stellten keine Gegensätze dar, sondern seien zwei Seiten einer Medaille. Daher sollte der Wettbewerb unterschiedlicher Systeme fair verlaufen, also ohne Bevormundung der Landwirtschaft.


Für die Gesellschaft bedeutet das: Fairer Dialog bei kontroversen Themen wie Tierwohl oder Pflanzenschutz, aber auch mehr Wertschätzung für die Leistung der Landwirte und ihrer guten Produkte. „Landwirte müssen von ihrer Arbeit leben können. Hochwertige und gesunde Lebensmittel haben nun einmal ihren Preis. Die Verbraucher sind daher aufgerufen, von ihrer Marktmacht Gebrauch zu machen. Die tägliche Wahl an der Ladentheke entscheidet über die Zukunft der Landwirtschaft am Standort Deutschland“, so Horper.


Lebensmittelhandel ist ebenso gefordert


Entlang der Wertschöpfungskette sollten nicht nur die Landwirte ihre Verantwortung gegenüber Tierwohl, Natur und Umwelt wahrnehmen, sondern der Lebensmitteleinzelhandel sei auch gefordert und dürfe seine Marktmacht nicht ausnutzen, um immer niedrigere Discounterpreise durchzusetzen, stellte der Präsident weiter klar. Und die Verbraucher müssten bereit sein, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben.


„Um also die künftigen Aufgaben der betrieblichen Modernisierung, der Ausschöpfung des Potenzials der Digitalisierung oder auch der guten Ausbildung der Fachkräfte zu meistern, muss die Landwirtschaft wieder näher ins Zentrum des politischen Interesses gerückt werden. Die Bauernfamilien sind der Kitt, der Stadt und Land beisammenhält. Sie leisten so einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. Daher ist es auch immer wieder bedauerlich, wenn manche Gruppierungen aus ideologischer Verblendung heraus versuchen, die Bauernfamilien an den Rand der Gesellschaft zu drängen“, sagte Horper.

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