Darauf hat die gemeinsame Beratungsinitiative führender europäischer Stickstoffdüngerhersteller (incona) hingewiesen. Im Hühnertrockenkot liege der enthaltene Stickstoff als Harnsäure und in organischer Form vor. Harnsäure werde über die Umwandlungsstufen Harnstoff und Ammonium zu Nitrat umgebaut. Der organische Stickstoff werde über den Weg der Mineralisation pflanzenverfügbar. Diese Umwandlungsprozesse seien stark witterungsabhängig, kaum vorhersehbar und nur bedingt zu beeinflussen, so incona. Die Kunst des Rübenanbauers bestehe darin, der Zuckerrübe in den Monaten Juni und Juli ausreichend Stickstoff für eine zügige Jugendentwicklung bereitzustellen. In diesem Zeitraum habe die Rübe den höchsten Stickstoffbedarf. Da im Hühnertrockenkot der Stickstoff größtenteils entweder als Harnstoff oder aber organisch gebunden vorliege, sei bei seiner Verwendung als Dünger einerseits mit einer verzögerten Startwirkung zu rechnen; andererseits könne je nach Witterungsverhältnissen in späteren Wachstumsphasen eine deutliche Stickstickstofffreisetzung erfolgen, die unerwünscht sei und zu Qualitätsproblemen führen könne, erläuterte incona. Folgen seien beispielsweise verringerte Zuckergehalte, eine schlechtere Reife der Rüben, erhöhte Stickstoffreste im Boden und eine massive Blattbildung. Die Düngung von Hühnertrockenkot sollte daher nicht zu hoch bemessen und gezielt mit mineralischen Stickstoffdüngern mit ausreichendem Nitratanteil kombiniert werden, empfiehlt icona.
${intro}