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Human- und Veterinärmedizin gemeinsam gegen resistente Antibiotikakeime

Für ein gemeinsames Vorgehen der Veterinär- und der Humanmedizin im Kampf gegen antibiotikaresistente Keime hat sich das Landvolk Niedersachsen ausgesprochen.

Lesezeit: 3 Minuten

Für ein gemeinsames Vorgehen der Veterinär- und der Humanmedizin im Kampf gegen antibiotikaresistente Keime hat sich das Landvolk Niedersachsen ausgesprochen.


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Der landwirtschaftlichen Tierhaltung könne keinesfalls die alleinige Verantwortung für das Auftreten der gefürchteten Krankenhauskeime zugeschoben werden, brachte der Landesbauernverband die Ergebnisse verschiedener wissenschaftlicher Studien auf den Punkt.


Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hätten ergeben, dass Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) aus der Nutztierhaltung nur sehr selten für Infektionen beim Menschen verantwortlich seien, erklärte der Landvolkverband. Zudem zeigten Studien, dass die im Krankenhaus übertragenen resistenten Bakterien (haMRSA) auch bei Katzen und Hunden vorkämen. Hinzu kämen Ergebnisse der Freien Universität Berlin, denen zufolge das enge Zusammenleben von Mensch und Haustier im Laufe der Zeit zu einem permanenten Austausch des haMRSA-Stammes und damit zu Resistenzen führe. Die Übertragung von multiresistenten Erregern durch den Verzehr von Fleisch zweifle Delbeck dagegen an, so der Landvolkverband.


Wissenschaftliche Untersuchungen hätten gezeigt, dass nur bei 1,2 % der verglichenen resistenten Escherichia coli von Mensch und Tier Ähnlichkeiten aufgetreten seien, und dies auch nur bei 70 % des Erbguts. Ebenso zeige eine Studie von Humanmedizinern des Universitair Medisch Center (UMC) in Utrecht, das sich das Erbgut von ESBL-Keimen bei Menschen von dem beim Geflügel unterscheide. Daraus ziehe der Kammerexperte den Schluss, dass die resistenten Escherichia coli, die die Menschen krankmachten, nicht aus der Tierhaltung stammten.


Fachübergreifende Grundregeln notwendig


Auch der Vorwurf, Tieremissionen durch Abluft und Gülle führten zu einer Verbreitung resistenter Keime oder zu einer Verschärfung des Resistenzdrucks wegen der darin enthaltenen Antibiotika, sei falsch, zitierte der Landvolkverband den Experten der Landwirtschaftskammer. Tatsache sei, dass die meisten Leitkeime in der Abluft bisher nicht nachgewiesen worden seien.


Dr. Friedrich Delbeck vom Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Niedersachsen weist darauf hin, dass in der Humanmedizin mit rund 640 t etwa 80 % der rezeptpflichtigen antibiotisch wirksamen Stoffe in den hausärztlichen Praxen verschrieben und etwa 160 t oder 20 % in den Krankenhäusern verordnet werden. Abseits vom Thema Antibiotika gebe es jedoch keine öffentliche Diskussion darüber, wie stark die Abwässer mit diversen Medikamenten aus dem Humanbereich belastet seien.


Da in Deutschland die Resistenzen gerade im Bereich der sogenannten Reserveantibiotika stiegen, könne dies rein mengenmäßig nicht aus dem Bereich der Tiermedizin stammen. Der Kammerexperte möchte laut Landvolkverband keine Gräben zwischen Tier- und Humanmedizin aufreißen; vielmehr fordere er fachübergreifende Grundregeln, um das Resistenzproblem gemeinsam zu lösen.

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