Im April hat die EU ein Freilandverbot für die drei insbesondere für Wild- und Honigbienen gefährlichsten Neonicotinoide beschlossen – mit den Stimmen Deutschlands. Dieses Teilverbot ist ein Schritt in die richtige Richtung und ich freue mich, dass der Bienenschutz von der neuen Bundesregierung so ernst genommen wird.
Ein Streitpunkt von Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes:
Im April hat die EU ein Freilandverbot für die drei insbesondere für Wild- und Honigbienen gefährlichsten Neonicotinoide beschlossen – mit den Stimmen Deutschlands. Dieses Teilverbot ist ein Schritt in die richtige Richtung und ich freue mich, dass der Bienenschutz von der neuen Bundesregierung so ernst genommen wird. Weitere Schritte müssen nun folgen:
Notwendig ist ein Verbot aller Neonicotinoide im Pflanzenbau.
Die Agrarförderung muss so umgestaltet werden, dass sie vielfältige Fruchtfolgen fördert, die mit weniger Pflanzenschutzmitteln auskommen.
EU, Bund und Länder sollten die Entwicklung und Anwendung umweltverträglicher Pflanzenschutzmaßnahmen anschieben. Der Einsatz von Dropleg- Düsen beim Pflanzenschutz im Raps ist dafür ein gutes Beispiel. Diese Düsen verringern bei gleicher Wirksamkeit den direkten Kontakt der Insekten mit den Pflanzenschutzmitteln deutlich und reduzieren so die damit verbundenen schädlichen Auswirkungen. Landwirte, die diese Technik einsetzen, erbringen eine Umweltleistung und sollten für die höheren Kosten entschädigt werden.
Wir brauchen dringend Maßnahmen zur Verbesserung des Nahrungsangebotes für die Insekten. Der viel diskutierte Rückgang der Insekten ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf ein fehlendes Nahrungsangebot zurückzuführen.
Landwirte könnten nach dem Raps für ein durchgehendes Blütenangebot sorgen, z. B. über den Anbau von Leindotter in Kombination mit Hafer und Roggen. Dieser blüht im Juni und Juli. Die Durchwachsene Silphie anstelle von Mais könnte die weitere Nahrungslücke von Juni bis September schließen. Es ist positiv, dass der Anbau dieser Pflanze seit 2018 im Rahmen des Greenings anrechenbar ist.
Ich freue mich, dass die Landwirte zunehmend sensibler für den Bienenschutz werden und an vielen Maßnahmen zur Förderung der Bienen interessiert sind. Die Umsetzung scheitert oft an der Bürokratie. Hier muss man ansetzen!
Der Deutsche Imkerbund möchte zusammen mit den Landwirten das Nahrungsangebot für Insekten verbessern, ohne die Erträge in der Landwirtschaft zu schmälern. Die beste Zusammenarbeit ist der Dialog zwischen Bauer und Imker vor Ort. Der Landwirt muss seine Maßnahme erklären und der Imker auch den Standort seiner Bienen mitteilen. Wenn im gegenseitigen Einvernehmen Blühflächen bereitgestellt werden, „stimmt die Welt wieder“!
top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"
Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.
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Ein Streitpunkt von Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes:
Im April hat die EU ein Freilandverbot für die drei insbesondere für Wild- und Honigbienen gefährlichsten Neonicotinoide beschlossen – mit den Stimmen Deutschlands. Dieses Teilverbot ist ein Schritt in die richtige Richtung und ich freue mich, dass der Bienenschutz von der neuen Bundesregierung so ernst genommen wird. Weitere Schritte müssen nun folgen:
Notwendig ist ein Verbot aller Neonicotinoide im Pflanzenbau.
Die Agrarförderung muss so umgestaltet werden, dass sie vielfältige Fruchtfolgen fördert, die mit weniger Pflanzenschutzmitteln auskommen.
EU, Bund und Länder sollten die Entwicklung und Anwendung umweltverträglicher Pflanzenschutzmaßnahmen anschieben. Der Einsatz von Dropleg- Düsen beim Pflanzenschutz im Raps ist dafür ein gutes Beispiel. Diese Düsen verringern bei gleicher Wirksamkeit den direkten Kontakt der Insekten mit den Pflanzenschutzmitteln deutlich und reduzieren so die damit verbundenen schädlichen Auswirkungen. Landwirte, die diese Technik einsetzen, erbringen eine Umweltleistung und sollten für die höheren Kosten entschädigt werden.
Wir brauchen dringend Maßnahmen zur Verbesserung des Nahrungsangebotes für die Insekten. Der viel diskutierte Rückgang der Insekten ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf ein fehlendes Nahrungsangebot zurückzuführen.
Landwirte könnten nach dem Raps für ein durchgehendes Blütenangebot sorgen, z. B. über den Anbau von Leindotter in Kombination mit Hafer und Roggen. Dieser blüht im Juni und Juli. Die Durchwachsene Silphie anstelle von Mais könnte die weitere Nahrungslücke von Juni bis September schließen. Es ist positiv, dass der Anbau dieser Pflanze seit 2018 im Rahmen des Greenings anrechenbar ist.
Ich freue mich, dass die Landwirte zunehmend sensibler für den Bienenschutz werden und an vielen Maßnahmen zur Förderung der Bienen interessiert sind. Die Umsetzung scheitert oft an der Bürokratie. Hier muss man ansetzen!
Der Deutsche Imkerbund möchte zusammen mit den Landwirten das Nahrungsangebot für Insekten verbessern, ohne die Erträge in der Landwirtschaft zu schmälern. Die beste Zusammenarbeit ist der Dialog zwischen Bauer und Imker vor Ort. Der Landwirt muss seine Maßnahme erklären und der Imker auch den Standort seiner Bienen mitteilen. Wenn im gegenseitigen Einvernehmen Blühflächen bereitgestellt werden, „stimmt die Welt wieder“!
top agrar-Rubrik "Der Blick von außen"
Dieser Text stammt aus der Rubrik "Der Blick von außen", die jeden Monat in der top agrar-Heftausgabe erscheint. Der Streitpunkt zeigt, wie die Landwirtschaft von außen gesehen wird und ist nicht die Meinung der Redaktion. Wie stehen Sie dazu? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar unten.